Wirtschaft

Gewinnrakete entflammt Anleger Hugo Boss kämpft sich aus der Krise

Die Geschäfte in den eigenen Läden liefen bei Hugo Boss zuletzt besser.

Die Geschäfte in den eigenen Läden liefen bei Hugo Boss zuletzt besser.

(Foto: dpa)

Beim zuletzt kriselnden Modekonzern Hugo Boss mehren sich die Zeichen einer Besserung: Im zweiten Quartal macht das Unternehmen einen kräftigen Satz beim Gewinn, trotz moderat steigender Umsätze. Auch Großbritannien und China tragen dazu bei.

Bei Hugo Boss tragen Einsparungen und eine Neuausrichtung erste Früchte. Der Modekonzern verdiente im zweiten Quartal deutlich mehr, trotz eines nur leichten Umsatzzuwachses. Das kam bei den Anlegern gut an. Die Aktie legte um 5,4 Prozent auf 68,75 Euro zu und war damit größter MDax-Gewinner.

Hugo Boss
Hugo Boss 49,67

Als einen Grund für den Ergebnisanstieg nannte Vorstandschef Mark Langer verhandelte Mietnachlässe und geringere Aufwendungen für vorzeitig gekündigte Mietverträge, sodass Rückstellungen teilweise hätten aufgelöst werden können. Zudem seien die Geschäfte in den eigenen Läden besser gelaufen.

"Das zweite Quartal ist erfreulich verlaufen", sagte Langer. Erstmals seit zwei Jahren habe Boss in den USA wieder zugelegt und auch im Onlinegeschäft Fortschritte gemacht. Im Großhandelsgeschäft sorgten China und Großbritannien mit zweistelligen Zuwachsraten für Rückenwind. "Von einem Brexit-Kater spüren wir derzeit nichts." Er sei daher zuversichtlich, seine Ziele in diesem Jahr zu erreichen, die weitgehend stabile Umsätze vorsehen.

Nettogewinn verfünffacht sich

Beim Ebitda (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) hält er eine Schwankungsbreite von minus drei bis plus drei Prozent für möglich. 2018 peilt Langer wieder Zuwächse an. Der Manager räumte allerdings ein, die Vorbestellungen für die Frühjahr-/Sommerkollektion 2018 lägen lediglich auf Vorjahresniveau. Zudem rechne er damit, dass der starke Euro sich dämpfend auf die Margen auswirken werde.

Im zweiten Quartal legten die Erlöse um zwei Prozent auf 636 Millionen Euro zu. Das Ebitda stagnierte zwar bei 107,7 Millionen, doch der Nettogewinn verfünffachte sich auf 57,6 Millionen Euro. Damit schnitt Boss besser ab als Analysten erwartet hatten.

Die Krise in der Bekleidungsindustrie hatte Hugo Boss 2015 gepackt. Vor allem in China und den USA büßte der Konzern ein. "Konsequentes Kostenmanagement" und der Ausbau des Onlinegeschäftes sollen dem schwäbischen Herrenmodeanbieter aus der Misere helfen.

Quelle: ntv.de, kst/rts

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