Wirtschaft

Aktienkurs bricht ein Hugo Boss erwartet "verlorenes Jahr"

2017 wird ein verlorenes Jahr für Hugo Boss, wie Händler behaupten.

2017 wird ein verlorenes Jahr für Hugo Boss, wie Händler behaupten.

(Foto: REUTERS)

Der Modekonzern Hugo Boss baut sich um. Das dauert und stellt die Geduld der Aktionäre auf die Probe. Aktienhändler finden klare Worte.

Hugo Boss haben die Kursverluste vom Handelsstart am Mittwoch im Verlauf kontinuierlich ausgeweitet. Am Ende betrug der Kursrutsch mehr als zehn Prozent. Die Anteilsscheine waren damit nach Leoni der Topverlierer im Nebenwerteindex MDax.

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Der Modekonzern will eigenen Angaben zufolge "voraussichtlich" 2018 auf den Wachstumspfad zurückkehren. Dabei passte das Unternehmen seine Strategie an, mit denen Hugo Boss wieder profitabler werden will. Ein zentrales Element dabei: Die Herrenmode rückt im Gegensatz zu den vergangenen Jahren wieder deutlich stärker in den Vordergrund. Mittelfristige Finanzziele legte Hugo Boss am Mittwoch nicht vor.

Der Konzern will sich dabei künftig ganz auf die Marken Boss und Hugo konzentrieren. Mit der Ausrichtung auf das gehobene Premiumsegment will Hugo Boss sein Markenprofil schärfen. Die Verkaufspreise sollen bis 2018 global harmonisiert werden. Die dreiteilige Vertriebsstruktur mit eigenem Einzelhandel, Großhandel und Online werde beibehalten, jedoch stärker miteinander verzahnt. Die Expansion eigener Geschäfte soll aber erheblich verlangsamt werden. Das Jahr 2017 bezeichnete Hugo-Boss-Chef Mark Langer als "Jahr der Stabilisierung".

Kosten runter

"Das nächste Jahr ist ein verlorenes Jahr", sagte ein Händler. Die ohnehin schon vorsichtigen Wachstumsprognosen am Markt für 2017 habe Hugo Boss noch unterboten. "Und dass es 2018 besser wird, konnte Hugo Boss auch nicht überzeugend vorbringen", ergänzte er. Der Analyst seines Hauses habe für 2017 ein Umsatzwachstum von 2 Prozent und für 2018 ein Plus von 4 Prozent prognostiziert. "Das steht jetzt komplett infrage."

Hugo Boss kämpft seit einiger Zeit mit einem schwächeren Geschäft und hat bereits in diesem Jahr als Reaktion auf das schwierige Marktumfeld ein Restrukturierungsprogramm aufgelegt. Dazu zählen Kosteneinsparungen von rund 65 Millionen Euro im laufenden Jahr, die Schließung von defizitären Filialen, die Anpassung der Vertriebsstruktur im US-Markt sowie deutliche Preissenkungen in China.

Quelle: ntv.de, bad/DJ

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