Wirtschaft

Senkung der Prognose für 2015 Hugo-Boss-Aktie stürzt nach Hiobsbotschaft

In den vergangenen 6 Monaten verlor die Hugo-Boss-Aktie bereits mehr als 20 Prozent an Wert.

In den vergangenen 6 Monaten verlor die Hugo-Boss-Aktie bereits mehr als 20 Prozent an Wert.

(Foto: imago/Westend61)

Es läuft nicht gut in den Übersee-Märkten für Hugo Boss. Die Jahresziele für Umsatz und Betriebsgewinn nimmt der Modekonzern daher zurück. Die Anleger des im MDax notierten Unternehmens erfreut das wenig - die Aktie reagiert entsprechend empfindlich.

Die Senkung der Prognose hat Hugo Boss ordentlich zugesetzt. Die im MDax gelisteten Aktien des Modekonzerns rutschten bis zum Handelsende rund elf Prozent auf etwa 91 Euro ab. Das war der größte Tagesverlust seit vier Jahren. Auch im laufenden Jahr steht damit bereits ein deutlicher Verlust zu Buche, in den vergangenen sechs Monaten verlor die Aktie bereits mehr als 20 Prozent an Wert.

Hugo Boss
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Dabei schien die Aktie Anfang Oktober noch auf dem Weg nach oben und stieg vergangene Woche sogar auf mehr als 105 Euro. Der Abwärtssog nach der Gewinnwarnung wurde jedoch noch verstärkt, da der gesamte Sektor zum Wochenausklang schwächelte: In ganz Europa ging es für die Aktien der Luxusgüterhersteller bergab. Die Titel von Swatch, Richemont, Kering, LVMH, Christian Dior, Prada und Salvatore Ferragamo verloren bis zu 4,3 Prozent.

Hugo Boss hatte nach einem enttäuschenden dritten Quartal seine Ziele für das Gesamtjahr gekippt. Wegen Umsatzrückgängen in China und einer negativen Entwicklung des Geschäfts in den USA erwarte das Unternehmen im laufenden Jahr nur noch einen währungsbereinigten Umsatzanstieg von drei bis fünf Prozent, teilte der Konzern bereits am Donnerstag mit. Der Betriebsgewinn (Ebitda vor Sondereffekten) soll ebenfalls zwischen drei bis fünf Prozent zulegen. Bislang hatte der Konzern währungsbereinigt ein Umsatzplus im mittleren einstelligen Bereich und einen Anstieg des Ebitda um fünf bis sieben Prozent vorhergesagt.

Analysten uneins bei der weiteren Perspektive

Die DZ Bank bezeichnete die Gewinnwarnung als unerwartet. "Während die Umsatzdynamik in Europa stark blieb und den ursprünglichen Erwartungen entsprach, schwächte sich die Nachfrage in Asien und Amerika gegen Ende des dritten Quartals wesentlich ab", urteilten die Analysten. Die Experten beließen das Anlageurteil zwar auf "Kaufen", senkten den Fairen Wert je Aktie jedoch auf 113 von zuvor 123 Euro.

Die Analysten von JP Morgan halten auch die gesenkte Prognose des Modeunternehmens noch für ambitioniert, denn sie erfordere im vierten Quartal ein stark anziehendes Ebitda-Wachstum zwischen 9 und 15 Prozent - in den ersten neun Monaten sei diese Wachstumskurve aber flach verlaufen. JP Morgan senkte das Kursziel der Aktie daher von 115 auf 110 Euro. Die Einstufung beließen die Analysten aber auf "Neutral".

Bei der Credit Suisse blieb man hingegen optimistisch: "Positiv sei, dass das Management am Sparwillen festhalte und sich die Bruttomarge im zweiten Halbjahr insgesamt verbessern sollte", schrieb Analyst Guillaume Gauvillé. Die Bank beließ das Kursziel bei 130 Euro und die Einstufung auf "Outperform".

Quelle: ntv.de, kst/rts/DJ

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