Wirtschaft

US-Investor wird Großaktionär "Höllenhund" steigt bei Commerzbank ein

Der deutsche Bankensektor ist plötzlich in das Interesse von Finanzinvestoren wie Cerberus gerückt.

Der deutsche Bankensektor ist plötzlich in das Interesse von Finanzinvestoren wie Cerberus gerückt.

(Foto: dpa)

Vor einem Jahr noch galt die Commerzbank als Krisenbank. Der Aktienkurs brach ein. Seitdem allerdings hat sich viel getan. Besonders ein als besonders aggressiv geltender US-Finanzinvestor setzt wieder auf die deutsche Finanzbranche.

Der US-Finanzinvestor Cerberus ist bei der Commerzbank eingestiegen. Das Unternehmen meldete einen Anteil von 5,01 Prozent an Deutschlands zweitgrößter Privatbank. Das Paket ist knapp 700 Millionen Euro wert. Cerberus ist damit zweitgrößter Aktionär der Commerzbank nach dem deutschen Staat, der das Institut in der Finanzkrise gerettet hatte und noch gut 15 Prozent der Anteile hält.

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Was der als aggressiv geltende, nach dem griechischen Wächter der mythischen Unterwelt benannte Investor mit dem Aktienpaket im Schilde führt, blieb zunächst unklar. Eine Commerzbank-Sprecherin wollte nicht sagen, ob Cerberus im Vorfeld des Einstiegs wie üblich Kontakt mit der Bank aufgenommen hatte.

In einem Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg hatte es Anfang des Monats geheißen, Cerberus wolle mit dem Einstieg vom Aufschwung in der deutschen Finanzbranche profitieren. Der Kurs der Commerzbank-Aktie hatte sich in den vergangenen Monaten kräftig erholt. Seit dem Tiefststand von 5,16 Euro im August 2016 hat er sich mehr als verdoppelt. Am Mittwoch legte die Aktie um 1,5 Prozent auf fast elf Euro zu.

Deutsche Banken im Fokus

Deutsche Banken stehen ohnehin im Interesse des Investors: Vor kurzem hatte Cerberus die Übernahme der Stuttgarter Regionalbank Südwestbank perfekt gemacht. Die österreichische Bawag, deren Mehrheitseigner Cerberus ist, macht sich gerade schick für einen Börsengang, der laut Finanzkreisen ab Herbst über die Bühne gehen könnte.

Bawag und ihr Großaktionär sind laut der "Süddeutschen Zeitung" auch an der Wüstenrot Bank interessiert, an der der Stuttgarter Finanzkonzern W&W das strategische Interesse verloren hatte. Auch mit einer Übernahme der Postbank hatte sich Cerberus schon beschäftigt: Die Pläne hatten sich allerdings zerschlagen, weil die Deutsche Bank einen zu hohen Preis gefordert hatte. Eine Komplettübernahme der Commerzbank wäre für einen Finanzinvestor wie Cerberus allerdings zu teuer: Ihr Börsenwert liegt bei fast 14 Milliarden Euro.

Quelle: ntv.de, mbo/rts

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