Hochtief setzt sein Vorhaben einer Erhöhung seiner Leighton-Anteile zügig um. Der Chef der australischen Tochter, Tyrwhitt, muss seinen Stuhl für Hochtief-Boss Fernandez Verdes räumen. Hochtief erhöht zudem seine Offerte.

Der Essener Baukonzern Hochtief greift mit Macht nach einer stärkeren Kontrolle über seine australische Tochter Leighton Holdings. Nach stundenlangen nächtlichen Verhandlungen zwischen Leighton-Aufsichtsräten und dem deutschen Mehrheitsaktionär verbesserte Hochtief sein Angebot zum Kauf weiterer Aktienanteile und zwang den bisherigen Leighton-Vorstandschef Hamish Tyrwhitt zum Rücktritt.

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Das MDax-Unternehmen bietet nach eigenen Angaben nun rund 1,21 Milliarden australische Dollar (rund 783 Millionen Euro) zum Kauf neuer Leighton-Anteile. Das entspricht 22,50 australischen Dollar je Aktie. Das Angebot bezieht sich auf drei von je acht Aktien im Besitz eines Leighton-Aktionärs. Anfang der Woche hatte Hochtief zunächst 22,15 australische Dollar geboten.

In den Verhandlungen hatten Leightons unabhängige Aufsichtsräte vorgeschlagen, Hochtief solle die australische Tochter vollständig übernehmen. Doch ein derartiges Angebot lehnte der deutsche Konzern, der von der spanischen Bauunternehmen ACS kontrolliert wird, ab.

Fernandez Verdes an der Leighton-Spitze

Wie Leighton mitteilte, scheidet neben Tyrwhitt auch Finanzchef Peter Gregg mit sofortiger Wirkung und auf Verlangen von Hochtief aus dem Unternehmen aus. Nachfolger Tyrwhitts wird nach Angaben von Leighton nun der Hochtief-Vorstandsvorsitzende Marcelino Fernandez Verdes.

Sollten Aktionäre das Angebot von Hochtief annehmen, würde der Konzern seinen Anteil am größten Baukonzern Australiens von derzeit 58,77 Prozent auf 73,82 Prozent ausweiten. "Das verbesserte Angebot ist das Ergebnis von Verhandlungen zwischen Hochtief und einem Ausschuss unabhängiger Aufsichtsräte, der aus allen nicht-geschäftsführenden, unabhängigen Leighton-Aufsichtsräten besteht", teilte das Unternehmen in einer Erklärung an die australische Börse ASX mit.