Wirtschaft

Baukonzern-Aktie an MDax-Spitze Hochtief beglückt Anleger mit Geldsegen

Der Essener Konzern hatte sich 2014 von zahlreichen Töchtern getrennt.

Der Essener Konzern hatte sich 2014 von zahlreichen Töchtern getrennt.

(Foto: dpa)

Deutschlands größter Baukonzern packt bei der Dividende ordentlich was drauf. Enthalten ist auch ein Bonus aus den Verkäufen von Unternehmensteilen. Ein Anleger profitiert besonders von der Spendierlaune.

Die Aktionäre des Baukonzerns Hochtief können sich auf eine deutliche Dividendenerhöhung freuen. Das MDax-Unternehmen schlägt eine Zahlung von insgesamt 1,90 Euro je Aktie vor, nach 1,50 Euro im Vorjahr. Darin enthalten ist ein Bonus von 0,20 Euro je Papier, mit dem Hochtief die Anteilseigner am Verkauf von Unternehmensteilen der australischen Tochter Leighton beteiligen will. Der Aktie gab die Nachricht richtig Schub: Sie stieg in der Spitze mehr als sechs Prozent auf 72,45 Euro. Im frühen Handel steht sie damit mit großem Abstand an der Spitze des MDax.

Hochtief
Hochtief 97,50

Besonders profitieren kann von der Ausschüttung der spanischen Mehrheitseigner ACS, der knapp 61 Prozent der Anteile an Deutschlands größtem Baukonzern hält. Dieser entwickelt sich für die spanische Konzernmutter damit immer mehr zur Goldgrube.

Der Essener Konzern, der sich 2014 von zahlreichen Töchtern getrennt hatte, verbuchte im vergangenen Jahr einen operativen Konzerngewinn von rund 252 Millionen Euro - ein Anstieg von 46 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. 2015 will Hochtief nun bei dieser Kennzahl 220 Millionen bis 260 Millionen Euro erreichen. Dies würde ein Plus von 15 bis 35 Prozent auf den vergleichbaren, um Unternehmensverkäufe bereinigten Vorjahres-Konzerngewinn von 190 Millionen Euro bedeuten.

Der von ACS entsandte Hochtief-Chef Marcelino Fernandez Verdes hatte angekündigt, den Konzern auf Gewinn trimmen zu wollen. Er hatte Beteiligungen vor allem aus dem Dienstleistungsgeschäft veräußert und will Hochtief auf das klassische Baugeschäft konzentrieren. Das Sorgenkind des Konzerns, das Baugeschäft in Europa, hat Verdes dabei noch nicht in die schwarzen Zahlen geführt: Vor Steuern halbierte sich der Verlust im Kerngeschäft auf 30 Millionen Euro.

20.000 Mitarbeiter weniger als vor Jahresfrist

Die australische Hochtief-Ertragsperle Leighton - auch hier sitzt Verdes auf dem Chefsessel - hatte zahlreiche Beteiligungen veräußert. So ging die Tochter John Holland mit rund 4100 Mitarbeitern an einen chinesischen Konkurrenten. ACS hält die Mehrheit der Stimmrechte an Hochtief, die Essener kontrollieren wiederum knapp 70 Prozent der Leighton-Anteile.

Hochtief hatte im vergangenen Jahr auch den Immobilienentwickler Formart verkauft und das Offshore-Geschäft veräußert. Die Zahl der Mitarbeiter in Deutschland schrumpfte entsprechend zum Jahresende auf gut 3900 von knapp 5700 Menschen, im Konzern insgesamt waren es noch gut 53.000 Menschen, mehr als 20.000 Mitarbeiter weniger als vor Jahresfrist.

Hochtief kauft zudem derzeit eigene Aktien zurück. Der Konzern hatte angekündigt, von 7. Oktober bis Ende 2015 bis zu 6,92 Millionen eigene Anteilsscheine übernehmen zu wollen. Das entspricht rund zehn Prozent des Grundkapitals. Zieht Hochtief die eingesammelten Aktien ein, steigt der ACS-Anteil an den Essenern weiter.

Quelle: ntv.de, kst/rts/DJ

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