Wirtschaft

US-Abgeordnete fürchten Einmischung Hilft Trump der Deutschen Bank?

Donald Trump.

Donald Trump.

(Foto: REUTERS)

Donald Trump schuldet der Deutschen Bank Geld. In den USA fürchten einflussreiche Demokraten, der neue Präsident könnte dem Unternehmen deshalb besondere Gefallen erweisen.

Eine Gruppe von Abgeordneten der US-Demokraten hat Aufsichtsbehörden des Landes davor gewarnt, der künftige Präsident Donald Trump könnte der Deutschen Bank im Streit um milliardenschwere Strafzahlungen helfen. Das berichtet das "Wall Street Journal".

Deutsche Bank
Deutsche Bank 15,10

Die Deutsche Bank ist eines der größten Geldgeber des Trump-Imperiums. Außerdem sind in der jüngeren Vergangenheit keine anderen größeren Wall-Street-Institute als Finanzierer für Trump aufgetreten.

Aus Unterlagen, die Trump im Wahlkampf vorlegen musste, geht hervor, dass der künftige US-Präsident bei der Deutschen Bank mit mindestens 180 Millionen Dollar in der Kreide steht. Der Betrag kann deutlich höher sein, da bei zwei Krediten unkonkret von einer Summe von "mehr als" 50 Millionen Dollar die Rede ist. Grundsätzlich fällt auf, dass die Darlehen relativ neu sind - sie stammen aus den Jahren 2012 und 2015 und laufen bis 2023 und 2024.

Die Deutsche Bank wollte sich unter Verweis auf vertrauliche Kundenbeziehungen nicht zu den Zahlen äußern. Anderen Medienberichten zufolge ist die Bank seit 1998 an Trump-Krediten im Volumen von rund 2,5 Milliarden Dollar beteiligt. Auch diese Zahl lässt das Institut unkommentiert.

Die Bank verhandelt derzeit mit dem US-Justizministerium über die Höhe der Strafzahlung wegen ihrer früheren Geschäfte mit faulen Hypotheken. Die Behörde verlangt 14 Milliarden Dollar. Es ist durchaus wahrscheinlich, dass die endgültige Summe – wie bei anderen Banken auch – deutlich tiefer liegen wird. Die Hoffnung, noch vor der Präsidentschaftswahl einen Vergleich zu erzielen, hat sich nicht erfüllt. 

"Gesetz ist auf meiner Seite"

"Trump wird reichlich Gelegenheit haben, politische Entscheidungen zu treffen und zu beeinflussen, die seinen geschäftlichen und finanziellen Interessen nutzen", zitiert das "Wall Street Journal" aus dem Brief der Abgeordneten. Die Deutsche Bank "war die einzige größere Wall-Street-Bank, die Donald Trump und seinen Unternehmungen Geld geliehen hat, nachdem sechs Trump-Firmen pleite gegangen waren."

Dass Trump gerade eine ausländische Großbank im Streit um faule Hypothekenpapiere besonders günstig davonkommen lässt, wird von einigen Beobachtern bezweifelt. Sie argumentieren: Egal wie hoch die Forderungen auch seien, Trump wolle besonders in diesem Bereich den Anschein von Interessenkonflikten vermeiden.

Trump-Gegner erwarten hingegen, dass er als Präsident politische und geschäftliche Interessen vermischt. Der Immobilien-Investor widerspricht. "Das Gesetz ist vollständig auf meiner Seite", so Trump in einem Interview mit der "New York Times". "Theoretisch könnte ich meine Geschäfte perfekt führen und auch das Land perfekt führen." Trotzdem wolle er versuchen, "etwas zu formalisieren", um die beiden Bereiche voneinander zu trennen. So sollen seine Kinder während seiner Präsidentschaft das Trump-Imperium führen.

Für Irritationen hatte zuvor unter anderem gesorgt, dass Trumps Tochter Ivanka bei dem Treffen des neuen Präsidenten mit dem japanischen Premierminister Shinzo Abe zugegen war. Zudem trug sie während eines Trump-Familieninterviews in der CBS-Sendung "60 minutes" Mitte November einen mit Diamanten besetzten Goldreif, der am nachfolgenden Tag von ihrer Firma Fine Jewelry mit Hinweis auf die Sendung für mehr als 10.000 Dollar beworben wurde.

Quelle: ntv.de, jga

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen