Wirtschaft

Wegen Preisabsprachen in Frankreich Henkel und Beiersdorf erhalten dicke Strafen

Der Düsseldorfer Konsumgüter-Hersteller Henkel soll 109 Millionen Euro Strafe zahlen.

Der Düsseldorfer Konsumgüter-Hersteller Henkel soll 109 Millionen Euro Strafe zahlen.

(Foto: picture alliance / dpa)

Fast eine Milliarde Euro: So hoch ist die Strafe, zu der französische Wettbewerbshüter 13 Kosmetik- und Reinigungsmittel-Unternehmen verdonnern - darunter auch die Dax-Konzerne Henkel und Beiersdorf. Henkel ist nach eigenen Angaben bereits gewappnet.

Die französischen Wettbewerbshüter haben rund ein Dutzend Konsumgüter-Hersteller zu einer Strafe von insgesamt 951 Millionen Euro verdonnert. Firmen wie L'Oreal, Henkel, Beiersdorf, Procter & Gamble und Unilever sollen zwischen 2003 und 2006 Preise für Hygiene- und Reinigungsprodukte abgesprochen haben. Die höchste Strafe entfiel mit 189,5 Millionen Euro auf den französischen Kosmetikriesen L'Oreal. Der Düsseldorfer Konsumgüter-Hersteller Henkel soll 109 Millionen Euro zahlen, der Hamburger Kosmetikkonzern Beiersdorf 72 Millionen.

Der Aktienkurs von Henkel litt unter der Nachricht: Während die Kurse aller anderen Dax-Unternehmen mindestens um ein Prozent zulegten, schlossen Henkel gerade mal 0,3 Prozent im Plus.

L'Oreal will sich gegen die Vorwürfe wehren. "L'Oreal überrascht diese Entscheidung sehr. Die Höhe der Strafe ist absolut unangemessen", erklärte der Kosmetikkonzern. Auch der britisch-niederländische Konsumgüterriese Unilever, der 172,5 Millionen Euro zahlen soll, will gegen die Strafe vorgehen. Procter & Gamble, unter anderem bekannt für seine Gillette-Rasierer, will die Entscheidung prüfen. Die Amerikaner sollen 154 Millionen Euro zahlen.

Henkel erhält Rabatt für Kooperation

Auch Henkel will die Entscheidung der Behörde zunächst sorgfältig prüfen und dann über das weitere Vorgehen entscheiden, wie ein Firmensprecher sagte. Der Dax-Konzern habe für die Strafe bereits 39 Millionen Euro zurückgestellt. Nach Angaben der französischen Kartellbehörde hat Henkel mit den Wettbewerbshütern kooperiert und erhält daher einen Rabatt.

Von den insgesamt 951 Millionen Euro entfallen rund 605,9 Millionen Euro auf Strafen wegen Preisabsprachen bei Hygieneprodukten an. Dieses Kartell bestand der Behörde zufolge aus Colgate, Henkel, Unilever, Procter & Gamble, Reckitt, Sara Lee, Laboratoires Vendome, Gillette, L'Oreal, Beiersdorf und Vania.

Wegen Preisabsprachen bei Reinigungsprodukten wurde eine Gesamtstrafe von 345,2 Millionen Euro verhängt. An diesem Kartell seien Colgate-Palmolive, Henkel, Unilever, Procter & Gamble, Reckitt Benckiser, Sara Lee, SC Johnson und Bolton Solitaire beteiligt gewesen. Nach Angaben der französischen Kartellbehörde geht SC Johnson als Kronzeuge straffrei aus. Neben Henkel hat auch Colgate mit den Wettbewerbshütern kooperiert und erhält daher einen Rabatt.

Quelle: ntv.de, kst/dpa

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