Wirtschaft

Dickes Minus an der Börse Henkel enttäuscht die Analysten

Kasper Rorsteds übernahmen bescheren Henkel großes Wachstum. Trotzdem erfüllt das Unternehmen nicht die Erwartungen der Analysten.

Kasper Rorsteds übernahmen bescheren Henkel großes Wachstum. Trotzdem erfüllt das Unternehmen nicht die Erwartungen der Analysten.

(Foto: picture alliance / dpa)

Trotz zweistelliger Wachstumsraten bei Umsatz und Ergebnis kann der Düsseldorfer Markenartikler die Erwartungen der Börsianer nicht erfüllen. Im Dax gibt die Henkel-Aktie auch kräftig nach.

Die Einkaufstour von Henkel sorgt für ein kräftiges Wachstum beim Düsseldorfer Konsumgüterhersteller. Zusammen mit dem starken US-Dollar katapultierten die jüngst getätigten Übernahmen den Umsatz des Persil-Herstellers im zweiten Quartal 2015 um 13,5 Prozent auf 4,7 Milliarden Euro nach oben, wie Henkel mitteilte. Der auf die Anteilseigner entfallende Gewinn stieg um 18 Prozent auf 521 Millionen Euro.

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Deutlich schwächer fiel allerdings mit 2,4 Prozent das Wachstum aus eigener Kraft - also ohne Zukäufe - aus. Damit blieb der Konzern hinter den Erwartungen der Analysten. Vor allem die Klebstoffsparte enttäuschte. Die Folge: Die Henkel-Aktie gab im Mittwochhandel auch kräftig nach.

Am besten lief es für Henkel im Geschäft mit Wasch- und Reinigungsmitteln. Dank Persil, Pril und Co erzielte die Sparte mit plus 4,3 Prozent das höchste organische Wachstum aller Geschäftsbereiche und konnte weitere Marktanteile hinzugewinnen.  Dabei legte Henkel nicht nur in den Wachstumsmärkten zu, auch die deutschen Verbraucher kauften kräftig ein. Punkten konnte der Konzern auch auf dem hart umkämpften nordamerikanischen Markt, wo das Unternehmen im Frühjahr seinen Waschmittel-Klassiker Persil eingeführt hatte.

Henkel will Wachstum beschleunigen

Deutlich schwächer wuchs der Kosmetikbereich mit einem Plus von 1,9 Prozent. Hier liefen vor allem die Geschäfte in Asien (ohne Japan) und Lateinamerika gut. In den reifen Märkten Westeuropas litten die Geschäfte von Henkel dagegen unter dem intensiven Wettbewerb. Als enttäuschend bezeichnete Henkel-Chef Rorsted die Entwicklung im Klebstoffgeschäft, wo das organische Umsatzwachstum nur noch 1,7 Prozent erreichte und damit die Erwartungen deutlich verfehlte. Hier will der Konzern nun gegensteuern. Details dazu nannte der Manager aber nicht.

Rorsted bekräftigte, dass Henkel auch in Zukunft weitere Akquisitionen plane, um das Unternehmenswachstum zu beschleunigen. Insgesamt stehen dem Konzern für die geplante Einkaufstour nach eigenen Angaben noch rund fünf Milliarden Euro zur Verfügung. Für das Gesamtjahr sieht sich Henkel insgesamt auf Kurs. Aus eigener Kraft soll der Umsatz 2015 um 3 bis 5 Prozent steigen und der bereinigte Gewinn je Aktie um 10 Prozent zulegen.

Quelle: ntv.de, spt/dpa

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