Wirtschaft

Marktspekulationen gehen auf Henkel-Chef wechselt zu Adidas

Stühlerücken bei Dax-Unternehmen: Kasper Rorsted wechselt vom Konsumgüterkonzern Henkel zu Adidas. Der bisherige Adidas-Chef Herbert Hainer verlässt das Unternehmen.

Paukenschlag bei zwei Dax-Unternehmen: Der Sportartikelhersteller Adidas holt den Henkel-Vorstandschef Kasper Rorsted auf den Chefstuhl. Rorsted wird im August in den Vorstand nach Herzogenaurach wechseln und ab Oktober die Geschicke des Sportartikelherstellers führen. Er folgt Herbert Hainer, der sein Mandat vor Ablauf seines Vertrages Ende März 2017 niederlegen wird. Über die Personalie war zuletzt mehrfach spekuliert worden.

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Adidas sprach von einem perfekten Kandidaten für die Nachfolge Hainers. Aufsichtsratschef Igor Landau zeigte sich überzeugt, dass er das Unternehmen zu neuen Erfolgen führen werde. Zugleich würdigte er Hainers Arbeit. Unter dessen Führung hätten sich der Umsatz verdreifacht und Gewinn sowie Mitarbeiterzahl vervierfacht.

Erst wenige Stunden vor der Bekanntgabe hatte Henkel den Abschied von Rorsted mitgeteilt. Dort folgt ihm zum 1. Mai Hans Van Bylen. Der Belgier leitet aktuell das Geschäft mit Kosmetik und Körperpflege. Über seine Nachfolge werde zu gegebener Zeit entschieden, hieß es.

An der Börse nahmen Aktionäre den Wechsel unterschiedlich auf. Einerseits gaben die Papiere von Henkel deutlich nach. Auf der anderen Seite rissen sich Anleger um die Adidas-Aktien. Diese lagen mit bis zu zehn Prozent im Plus. Am Markt hieß es, dass die Spekulationen um einen Wechsel Rorsteds "aufgegangen" seien. Die Vollzugsnachricht habe weitere Käufe der Adidas-Aktie nach sich gezogen. "Rorsted kennt das Konsumgeschäft in- und auswendig und ist stark auf Rendite fokussiert", sagt der Händler. Zudem wurde Hainer immer wieder Schwäche nachgesagt. Vor allem US-Aktionäre haben zwischenzeitlich seine Ablösung gefordert, wie ein anderer Händler erklärte.

Für Adidas-Aktionäre setzt sich die erfolgreiche Entwicklung ihres Papieres damit zumindest vorerst fort. Mit einem Plus von 60 Prozent war der Wert im vergangenen Jahr der erfolgreichste Dax-Titel. Allerdings war auch das Aufholpotenzial beträchtlich.

Für das dritte Quartal hatte das Unternehmen einen um knapp ein Fünftel höheren Umsatz ausgewiesen. Zugpferd war nun erneut die Kernmarke Adidas mit Fußball-Trikots und -Schuhen sowie Straßenkleidung. Der Überschuss kletterte im Sommer um zehn Prozent auf 311 Millionen Euro. Für das laufende Jahr hatte sich Unternehmen zuletzt optimistisch gezeigt - nicht zuletzt wegen der Fußball-Europameisterschaft und interner Straffungen. Hinzu kommen die olympischen Spiele.

Quelle: ntv.de, jwu/DJ/rts

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