Wirtschaft

Italiener werden Großaktionäre HeidelbergCement darf Fusion abschließen

Bei HeidelbergCement läuft es derzeit rund. Italcementi dagegen macht seit Jahren Verluste.

Bei HeidelbergCement läuft es derzeit rund. Italcementi dagegen macht seit Jahren Verluste.

(Foto: picture alliance / dpa)

Deutschlands größter Baustoffkonzern gewinnt durch den Zusammenschluss mit Italcementi auf einen Schlag gleich in mehreren wichtigen europäischen Ländern Marktanteile. Allerdings steht bei dem Fusionpartner harte Sanierungsarbeit an.

HeidelbergCement hat die letzten Hürden für die milliardenschwere Übernahme des italienischen Zementherstellers Italcementi aus dem Weg geräumt. Nachdem nun auch die US-Wettbewerbsbehörde FTC den Zusammenschluss genehmigt habe, lägen alle notwendigen kartellrechtlichen Freigaben vor, teilte Deutschlands größter Baustoffkonzern mit. HeidelbergCement hatte im vergangenen Sommer den Kauf von Italiens Nummer eins für 3,7 Milliarden Euro angekündigt.

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Die Übernahme soll in zwei Schritten über die Bühne gehen. Zunächst übernehmen die Deutschen den 45-Prozent-Anteil der Familie Pesenti. Ihre Familien-Holding Italmobiliare soll knapp die Hälfte des Preises für ihre Beteiligung in Aktien bekommen und dadurch einer der größten Aktionäre von HeidelbergCement werden. "Wir sind jetzt auf einem guten Weg, um den Erwerb des 45-Prozent-Anteils an Italcementi abzuschließen", sagte HeidelbergCement-Chef Bernd Scheifele. "Diesen Schritt planen wir gemeinsam mit Italmobiliare für Anfang Juli."

In einem zweiten Schritt soll den übrigen Italcementi-Aktionären ein Pflichtangebot unterbreitet werden. Für die Kurpfälzer ist es die größte Übernahme seit dem milliardenschweren Kauf des britischen Baustoffproduzenten Hanson 2007.

Nach der Fusion ist vor dem Jobabbau

Die Italiener sind in Italien, Frankreich und Spanien stark, die Heidelberger sind dort eher schwach vertreten. Nach der Übernahme will HeidelbergCement das Familienunternehmen aus Bergamo, das seit 2012 unter dem Strich Verluste schreibt, auf schwarze Zahlen trimmen. Anfang April hatte der Dax-Konzern bereits angekündigt, durch eine Neuorganisation bis 2020 rund 400 der zurzeit 2500 Stellen in Italien abzubauen.

Um die Genehmigung der Wettbewerbshüter zu erhalten, musste HeidelbergCement Zugeständnisse machen. In den USA sollen ein Zementwerk im Bundesstaat West Virginia von Italcementi sowie bis zu elf Zementterminals verkauft werden. Die EU-Kommission hatte den Zusammenschluss bereits Ende Mai unter der Bedingung genehmigt, dass HeidelbergCement das Belgien-Geschäft von Italcementi abstößt.

Quelle: ntv.de

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