Wirtschaft

Anleger unzufrieden HeidelbergCement-Schulden wachsen

HeidelbergCement hofft in diesem Jahr wieder auf Wachstum.

HeidelbergCement hofft in diesem Jahr wieder auf Wachstum.

(Foto: picture alliance / dpa)

Im vergangenen Jahr stagnieren bei HeidelbergCement die Geschäfte. Der Dax-Konzern erhöht dennoch die Dividende, bleibt beim Ausblick aber verhalten. Das kommt am Markt nicht gut an.

Mit einem deutlichen Kursverlust warten HeidelbergCement nach der Bekanntgabe der ausführlichen Jahreszahlen aus. Die Titel lagen rund 2,7 Prozent im Minus. Der Gesamtmarkt startete dagegen leicht positiv in den Handel. "Die Anleger haben bei der Dividende mehr erwartet," sagte ein Händler zur Begründung. Der Konzern will die Dividende um 28 Prozent auf 60 Cent je Anteilsschein erhöhen. Analysten hatten mit rund 90 Cent gerechnet.

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Allerdings ist erstmals seit 2007 auch der Schuldenstand des Baustoffkonzerns gewachsen. Die Nettofinanzschulden erhöhten sich im vergangenen Jahr den Angaben zufolge um rund 500 Millionen Euro auf 7,5 Milliarden Euro. Grund für den Anstieg seien neben der Euro-Stärke die Kartellstrafe in Deutschland von 161 Millionen Euro sowie Zukäufe in Australien, Großbritannien und Russland gewesen. Seit die Schulden wegen der Übernahme des britischen Baustoffunternehmens Hanson bis 2007 auf 14,6 Milliarden Euro geschnellt waren, hatte der Konzern eisern gespart.

Vorstandschef Bernd Scheifele sagte, der Schuldenabbau bleibe oberste Priorität. Ziel sind weniger als 6,5 Milliarden Euro Nettofinanzschulden. Der Hersteller von Zement, Beton, Sand und Kies will von den Rating-Agenturen wieder besser benotet werden, um die Finanzierungskosten zu senken und für Investoren wie Pensionsfonds attraktiver zu werden. In diesem Jahr will Scheifele den schon länger angekündigten Verkauf des Bauprodukte-Geschäfts in den USA und Großbritannien über die Bühne bringen. Das soll helfen, die Schulden zu senken.

Stillstand 2013, vorsichtiger Ausblick

Die Euro-Stärke hatte dem stark in den USA und Asien engagierten Konzern im vergangenen Jahr zu schaffen gemacht. Der Umsatz schrumpfte um ein Prozent auf 13,9 Milliarden Euro, das operative Ergebnis verharrte bei 1,6 Milliarden Euro. Der Jahresüberschuss stieg unter anderem dank Veräußerungsgewinnen um 79 Prozent auf 945 Millionen Euro.

Beim Ausblick auf das laufende Jahr blieb der mit Holcim, Lafarge und Cemex konkurrierende Konzern vorsichtig, denn die Schwäche von Dollar oder Rupie werden voraussichtlich weiter bremsen. Ziel sei es, im laufenden Jahr von der Konjunkturerholung in den USA und Westeuropa stark zu profitieren und Umsatz wie operatives Ergebnis zu steigern. Der weltweit zweitgrößte Zementproduzent, Holcim aus der Schweiz, erwartet ebenfalls kein nennenswertes Wachstum wegen trüber Aussichten in Lateinamerika und Asien.  Weltmarktführer Lafarge rechnet dagegen mit kräftiger Nachfrage in Schwellenländern und sagt ein Absatzplus für Zement weltweit von zwei bis fünf Prozent voraus.

Kontinuität in der Führung

Der Aufsichtsrat des Baustoffkonzerns hat gleichzeitig die Vorstandsverträge von Bernd Scheifele und Lorenz Näger um jeweils fünf Jahre verlängert. Damit läuft der Vertrag von Vorstandschef Scheifele nun bis Ende Januar 2020. Der 55-jährige Scheifele ist seit 2005 Chef des Dax-Konzerns. Der 53-jährige Näger ist seit Oktober 2004 Finanzvorstand. Sein Vertrag wurde bis Ende September 2019 verlängert.

Quelle: ntv.de, bad/DJ/rts/dpa

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