Die Aktien der zweitgrößten deutschen Bank haben seit vergangenem Jahr bereits etwa die Hälfte ihres Wertes verloren. Ein Hedgefonds setzt nun Millionen darauf, dass die Talfahrt nicht zu Ende ist. Der Fonds spekuliert auch gegen andere deutsche Konzerne.

Der britische Hedgefonds Marshall Wace hat eine Millionenwette gegen die Commerzbank abgeschlossen. Wenige Tage nachdem die zweitgrößte deutsche Bank umfassende Reformen angekündigt hat, spekuliert der Fonds mit einem Leerverkauf darauf, dass der Kurs der Commerzbank-Aktie weiter fällt. Am Mittwoch meldete der Fonds eine Shortposition von 0,72 Prozent der Commerzbank-Aktien, wie aus einer Veröffentlichung im Bundesanzeiger hervorgeht. Das entspricht etwa neun Millionen Aktionen.

Die Wette hat damit einen Wert von 52 Millionen Euro. Marshall Wace hatte schon gegen steigende Kurse bei der Commerzbank gewettet. Vergangene Woche machte der Hedgefonds mit massiven Leerverkäufen von Deutsche-Bank-Aktien Schlagzeilen gemacht. Am Mittwoch lag die Position bei 0,88 Prozent des Kapitals.

Noch größer ist die Wette von Marshall Wace auf einen Kursverfall der Lufthansa-Aktie: Hier lag die Leerverkaufs-Position am Mittwoch bei 3,12 Prozent der Lufthansa-Papiere.

Seit dem vergangenen Jahr hat die Commerzbank-Aktie bereits etwa die Hälfte ihres Wertes verloren. Doch der Hedgefonds geht davon aus, dass der Kurs der Papiere weiter fällt. Im Rahmen ihres Reformplans hatte die Bank angekündigt, Dividendenzahlungen auszusetzen, Tausende Jobs zu streichen und in ihre IT zu investieren. Im Gewinn werde sich der mehr als eine Milliarde teurere Umbau allerdings erst ab 2019 niederschlagen, hieß es.