Wirtschaft

Bremsspuren auf dem Arbeitsmarkt Haushaltsstreit lässt US-Firmen zögern

In den USA wurden weniger neue Stellen geschaffen als erwartet.

In den USA wurden weniger neue Stellen geschaffen als erwartet.

(Foto: picture alliance / dpa)

Die Zahl neuer Jobs in den USA bleibt im September hinter den Erwartungen zurück. Die Unternehmen warteten lieber den Ausgang des Etat-Debatte ab. Allerdings rechnen Investoren nun mit einem späteren Ende Anleihenkäufen durch die Fed - das treibt die Kurse.

Der Stellenaufbau in den USA hat sich im September fortgesetzt. Allerdings blieb das Wachstum moderat, weil die US-Firmen wegen des Haushaltsstreits offenbar mit Einstellungen zögerten. Wie das US-Arbeitsministerium berichtete, stieg die Zahl der Beschäftigten außerhalb der Landwirtschaft nur um 148.000, während Volkswirte einen Stellenzuwachs um 180.000 erwartet hatten. Die geldpolitische Wende in den USA rückt damit weiter in die Ferne. An Börsen legten die Kurse daraufhin zu.

Zugleich korrigierte das Ministerium die Angaben für den Vormonat und meldet für August nun ein Stellenplus von 193.000, nachdem dieses zuvor mit 169.000 beziffert worden war. Für den Juli wurde die Zahl hingegen nach unten revidiert, auf ein Plus von 89.000 Jobs, nach bislang gemeldeten 104.000 neuen Arbeitsplätzen.

Geldpolitik dürfte locker bleiben

Die Aktienmärkte reagierten mit Kursaufschlägen auf die Daten, weil sich damit abzeichnet, dass die US-Zentralbank noch länger an ihrer Politik des billigen Geldes festhalten wird. Erst bei einer durchgreifenden Wende am Arbeitsmarkt ist damit zu rechnen, dass die Währungshüter ihre Geldpolitik straffen werden. Der Euro zog gegenüber dem US-Dollar an. Der Dax setzt zum Sprung über die 9000er Marke an.

Jeden Monat kauft die Federal Reserve derzeit Hypothekenpapiere für 40 Milliarden und Staatsanleihen für 45 Milliarden US-Dollar. In der nächsten Woche kommen die Währungshüter zu ihrer Sitzung zusammen. Wegen der unsicheren Konjunkturlage und auch wegen des Budgetstreits dürfte die Zentralbank erst später mit einer Drosselung ihrer Käufe beginnen.

Angesichts der heraufziehenden US-Haushaltskrise hatte die Notenbank bereits im September die geldpolitische Wende überraschend aufgeschoben. Die Notenbanker haben ihre Geldpolitik an die Entwicklung des Arbeitsmarkts gekoppelt. Der Leitzins soll mindestens so lange in der aktuellen Spanne von null bis 0,25 Prozent bleiben, bis die Arbeitslosenquote auf 6,5 Prozent gesunken ist.

Arbeitslosenquote bewegt sich kaum

Wie das Arbeitsministerium weiter meldete, sank die bei einer separaten Erhebung ermittelte Arbeitslosenquote auf 7,2 von 7,3 Prozent im Vormonat. Ökonomen hatten eine Quote von 7,3 Prozent erwartet.

Angesichts der Budgetstreitigkeiten halten Ökonomen die Aussagekraft der Daten allerdings für begrenzt. Erst die Veröffentlichungen für die Monate Oktober und November dürften Aufschluss darüber geben, wie sehr die Haushaltskrise der US-Konjunktur geschadet hat.

Quelle: ntv.de, jwu/DJ

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