Wirtschaft

Preiskampf auf den Meeren beendet Hapag-Lloyd sieht Land

Für das dritte Quartal stellt Vorstandschef Behrendt ein "auskömmliches" Geschäft in Aussicht.

Für das dritte Quartal stellt Vorstandschef Behrendt ein "auskömmliches" Geschäft in Aussicht.

(Foto: picture alliance / dpa)

Die schwierige Lage in der Schifffahrt wird sich im Laufe dieses Jahres aufhellen. Laut Hapag-Lloyd zeichnet es sich ab, dass höhere Frachtraten für Containertransporte auf dem weltweiten Markt durchsetzbar seien. Im vergangenen Jahr hatte ein ruinöser Preiskampf unter großen Reedereien zu einem massiven Verfall der Frachtraten geführt.

Der Vorstandschef der Hapag-Lloyd Michael Behrendt sieht einen deutlichen Trend nach oben.

Der Vorstandschef der Hapag-Lloyd Michael Behrendt sieht einen deutlichen Trend nach oben.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Aufatmen bei Deutschlands größter Containerreederei: Hapag-Lloyd sieht den ruinösen Preiskampf auf den Weltmeeren als beendet an und rechnet im laufenden Jahr wieder mit steigenden Frachtraten. "Wir sehen zum ersten Mal einen deutlichen Trend nach oben", sagte Vorstandschef Michael Behrendt. Allerdings belasten die hohen Treibstoffkosten die Bilanz auch in diesem Jahr. Hapag-Lloyd kündigte deshalb für Anfang April eine weitere Preiserhöhung um 412 US-Dollar pro Standardcontainer (TEU) an.

Die Hamburger Traditionsreederei, an der der Reisekonzern TUI noch maßgeblich beteiligt ist, hatte bereits Anfang März die Frachtraten auf der wichtigen Asien-Europa-Route um 750 US-Dollar angehoben. Dem sei die Konkurrenz "mindestens in der gleichen Höhe" gefolgt, erläuterte Behrendt. Dadurch verdoppelten sich Branchenexperten zufolge die Preise je Standartcontainer auf dieser Strecke.  

Im abgelaufenen Jahr hatte ein heftiger Preiskampf zwischen den beiden führenden Containerriesen Maersk und MSC der gesamten Branche zugesetzt und die Frachtraten purzeln lassen. Bei Hapag-Lloyd, weltweit Nummer vier, sanken die Transportpreise im Schnitt auf allen Routen um gut zwei Prozent auf 1.532 US-Dollar. Der Umsatz schrumpfte um 100 Mio. auf um 6,1 Mrd. Euro. Die hohen Treibstoffkosten sorgten dafür, dass Hapag-Lloyd mit 29 Mio. Euro in die roten Zahlen fuhr - im Vorjahr hatte noch ein Gewinn von 428 Mio. Euro zu Buche gestanden. Damit schnitt Hapag-Lloyd 2011 besser ab als viele Konkurrenten, die wegen des Preiskampfs dreistellige Verluste einfuhren. 

Erneuter Kurs auf Börsengang

Der gestiegene Ölpreis habe zu Jahresbeginn 2012 das saisonal ohnehin schwache Geschäft zusätzlich belastet, erläuterte Behrendt. Da die Preiserhöhungen erst zum Ende der durchschnittlich sechswöchigen Fahrten der Schiffe zwischen Asien und Europa verbucht werden, rechnet die Reederei frühestens im zweiten Quartal mit den Einnahmen. Für das dritte Quartal stellte Behrendt ein "auskömmliches" Geschäft in Aussicht. Das Geld wird in der Containerbranche zwischen Juli und Ende Oktober verdient, wenn die großen Handelskonzerne Ware für das wichtige Weihnachtsgeschäft beziehen.    

Vor einem erneuten Anlauf für einen Börsengang müsse Hapag-Lloyd zwei gute Quartale aufweisen können, sagte Behrendt. "Wir müssen Investoren zeigen, dass wieder Normalität eingekehrt ist." Im vergangen Jahr war der geplante Gang aufs Parkett wegen wackeliger Börsen und der scharfen Konkurrenz in der Schifffahrt gescheitert.

Quelle: ntv.de, rts

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