Wirtschaft

Kursfantasie durch Großfusion Hapag-Lloyd bestätigt Gespräche

Mehr Marktmacht: Das soll einer der Gründe für eine mögliche Großfusion von Hapag-Lloyd mit einem arabischen Konkurrenten sein.

Mehr Marktmacht: Das soll einer der Gründe für eine mögliche Großfusion von Hapag-Lloyd mit einem arabischen Konkurrenten sein.

(Foto: imago stock&people)

In der Reederei-Branche deutet sich ein Megadeal an. Medien zufolge will sich Hapag-Lloyd mit einem arabischen Konkurrenten zusammenschließen. Der Aktienmarkt feiert bereits vor - Hapag-Lloyd verhandelt noch.

Hapag-Lloyd gehörten im SDax am Donnerstag zu den gefragtesten Titeln. Die Papiere schlossen mit einem Aufschlag von rund 16 Prozent. Sie waren damit mit Abstand größter Gewinner im Kleinwerteindex. Marktteilnehmer verwiesen auf Fusionsspekulationen, die der Konzern im Tagesverlauf bestätigt hatte.

Der Reedereikonzern Hapag-Lloyd führt demnach Gespräche mit der United Arab Shipping Company (UASC) aus Dubai über eine Zusammenarbeit im Containergeschäft. Bei den Verhandlungen der beiden Unternehmen gehe es um "mögliche Formen einer Kooperation einschließlich einer Zusammenführung ihrer jeweiligen Containerschifffahrtsaktivitäten", wie Hapag-Lloyd mitteilte. Bislang gebe es noch keine bindende Vereinbarung. Es bestehe auch keine Gewissheit, dass die Gespräche zu einer abschließenden Vereinbarung führen werden, so Hapag-Lloyd. Das "Wall Street Journal" und das "Manager Magazin" hatten zuvor über eine Zusammenlegung des Containergeschäfts der beiden Reedereien berichtet.

Bleibt Firmensitz in Hamburg?

Beide Unternehmen versprechen sich dem Bericht zufolge von dem Zusammenschluss mehr Marktmacht und damit bessere Aussichten in der andauernden Schifffahrtskrise. Hapag-Lloyd ist derzeit die sechstgrößte Containerreederei der Welt, UASC rangiert auf Platz zehn. Gemeinsam könnten sie zu Rang vier aufschließen.

UASC mit Hauptsitz in Dubai gehört überwiegend arabischen Staatsfonds. Die Haupteigner von Hapag-Lloyd sind die chilenische Quinenco-Gruppe, der Logistikunternehmer Klaus-Michael Kühne sowie die Stadt Hamburg. Unterhändler des Hamburger Senats sollen dem Bericht zufolge bereits ihr Einverständnis signalisiert haben, unter der Voraussetzung, dass die Zentrale des vereinten Unternehmens in Hamburg sitzt. Die arabischen Eigner von UASC könnten mit einem Anteil von rund einem Drittel an der fusionierten Gesellschaft rechnen.

Die Konsolidierung in der Branche, die unter dem nachlassenden Welthandel und dem massiven Rückgang der Frachtraten leidet, schreitet voran. In den letzten Jahren haben sich mehrere große Firmen zusammengetan oder haben Allianzen gegründet, um die Kosten zu senken und ihre Wettbewerbsfähigkeit zu erhöhen.

Quelle: ntv.de, bad/DJ/rts

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