Wirtschaft

Aktie steigt auf Rekordhoch Hamburger VTG AG will Anleger beglücken

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Der Konflikt in der Ostukraine hat den Schienenverkehr in dieser Region fast zum Erliegen gebracht. Dem Waggonvermieter VTG haut das eine Kerbe in die Bilanz. Dennoch steigen Umsatz und Gewinn. Profitieren sollen auch die Anleger.

Europas größter Waggonvermieter, der Hamburger SDax-Konzern VTG, will seine Aktionäre an dem gestiegenen Gewinn beteiligen: Die Dividende soll um sieben Prozent auf 45 Cent angehobenen werden, teilte das Unternehmen mit. Ein Sahnehäubchen für die Anleger: Bereits der Kursanstieg von mehr als 50 Prozent in den vergangenen sechs Monaten dürfte sie gefreut haben. Nach Bekanntwerden der VTG-Zahlen wurden an der Börse anfangs noch Gewinne mitgenommen, am Nachmittag jedoch legten die Titel ordentlich zu und stiegen auf ein Rekordhoch bei 22,88 Euro.

Der Konzernumsatz stieg nach vorläufigen Zahlen auf Jahressicht um 4,4 Prozent auf 818,3 Millionen Euro. Das operativen Ergebnis (Ebitda) legte um 4 Prozent auf 191 Millionen Euro zu, wie VTG mitteilte. Dank der Auslieferung zahlreicher Neubauwaggons und einer leicht gestiegenen Auslastung der Flotte wurden die Einnahmen im Geschäftsbereich Waggonvermietung um 3,7 Prozent auf 345,4 Millionen Euro gesteigert. Das Ebitda stieg hier um 7,3 Prozent auf 194,4 Millionen Euro.

Die Schienenlogistik jedoch sei wegen des Ukraine-Konflikts hinter den Erwartungen geblieben, sagte Firmenchef Heiko Fischer. Die Spannungen zwischen Russland und der Ukraine führten dazu, dass die Verkehre in dieser Region nahezu komplett wegbrachen und auch Import- und Exportströme stark beeinträchtigt wurden. Der Umsatz im Bereich Schienenlogistik legte auch dank der Zusammenführung mit Kühne + Nagel Anfang 2014 um 7,9 Prozent auf 322 Millionen Euro zu. Beim Ebitda wurde jedoch ein Verlust von 0,2 Millionen Euro verzeichnet - nach einem Gewinn von 3,8 Millionen Euro im Vorjahr.

Unternehmen nimmt Milliarden-Umsatz-Grenze ins Visier

Nach der Übernahme des Konkurrenten Ahaus Alstätter Eisenbahn Holding (AAE) im Herbst vergangenen Jahres nimmt Fischer 2015 nun die Milliarden-Umsatz-Grenze ins Visier. "Wir haben unser Geschäft 2014 erfolgreich weiterentwickelt und sind mit dem Kauf der AAE einen großen strategischen Schritt gegangen", betonte er. AAE werde Umsatz und Gewinn deutlich vorantreiben, allerdings im laufenden Jahr auch noch Integrationskosten verursachen.

VTG hat mit der milliardenschweren Übernahme des Schweizer Konkurrenten AAE sein Geschäft mit Container-Transporten stark ausgebaut. Die Flotte des Hamburger Konzerns wuchs um 30.000 auf 80.000 Waggons. Der Markt für sogenannte kombinierte Verkehre, bei denen Container auf Zügen transportiert werden, wächst derzeit stark. Experten rechnen bis zum Jahr 2030 mit einer Verdoppelung der Verkehrsleistung.

Quelle: ntv.de, kst/DJ/rts

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