Wirtschaft

China-Geschäft boomt Hamburger Hafen feiert Rekordjahr

Die Stadt Hamburg will die Elbvertiefung, um den Hafen zukunftsfähig zu machen.

Die Stadt Hamburg will die Elbvertiefung, um den Hafen zukunftsfähig zu machen.

(Foto: imago/Westend61)

Lange ist es her, dass der Hamburger Hafen ein Rekordjahr verkünden konnte. Doch die Investitionen in die Anlage haben sich offensichtlich ausgezahlt. Noch nie wurden so viele Güter in der Hansestadt umgeschlagen - und das trotz weniger Schiffsverkehrs.

Der Hamburger Hafen hat im vergangenen Jahr so viele Güter umgeschlagen wie noch nie. Mit 145,7 Millionen Tonnen wurde ein Wachstum von 4,8 Prozent erreicht und der bisherige Umschlagrekord aus dem Jahr 2008 übertroffen. Der Containerumschlag legte um 5,1 Prozent auf 9,73 Millionen Standardcontainer (TEU) zu und blieb damit knapp unter seinen Rekordwerten von 2007 und 2008. Das teilte die Marketing-Gesellschaft des Hafens in der Hansestadt mit.

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Wesentlicher Treiber für das Wachstum war der Warenaustausch mit China, dem mit Abstand größten Handelspartner des Hamburger Hafens. Er erhöhte sich um 9,8 Prozent auf knapp drei Millionen TEU. "Es geht nicht nur um Wachstum, sondern um eine solide Basis für Wertschöpfung und Beschäftigung", sagte der Hamburger Wirtschaftssenator Frank Horch.

Unternehmen und Senat hätten massiv in die Ertüchtigung der Kai- und Umschlaganlagen investiert und sich damit vor allem auf die wachsenden Schiffsgrößen eingestellt. Bei der Qualität der logistischen Dienstleistungen und dem hohen Bahnanteil beim An- und Abtransport der Container stehe Hamburg weltweit gut da. Der Gesamtumschlag sei stärker gestiegen als in den Konkurrenzhäfen in Nordwesteuropa.

Elbvertiefung wird geprüft

Im vergangenen Jahr kamen 507 sehr große Schiffe mit einer Tragfähigkeit von mehr als 10.000 TEU Tragfähigkeit in den Hamburger Hafen, 24 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Die Gesamtzahl der Schiffsanläufe ging dagegen um sieben Prozent auf 6275 zurück. Dieser Trend werde sich fortsetzen. Die Vertiefung und Verbreiterung der Elbe sei deshalb entscheidend für die Zukunft des Hafens, argumentiert die Marketing-Gesellschaft. Das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig wird darüber im Laufe des Jahres entscheiden.

Eingetrübt wurde die Entwicklung des Hafens von dem rückläufigen Warenverkehr mit Russland, dem zweitgrößten Hamburger Handelspartner. Er reduzierte sich um 7,8 Prozent auf 0,66 Millionen TEU. Das sei weniger auf die Sanktionen gegen Russland als vielmehr auf die allgemeine Wachstumsschwäche des Landes und den Verfall des Rubelkurses zurückzuführen, sagte Ingo Eggloff, Vorstand von Hafen Hamburg Marketing.

Der Verkehr mit den Ostsee-Anrainern wuchs dennoch um 0,5 Prozent auf 2,3 Millionen TEU. Dazu trug vor allem das Boomland Polen mit einem Wachstum von 22,6 Prozent auf 0,4 Millionen TEU bei.

Quelle: ntv.de, bdk/dpa

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