Wirtschaft

"Brexit war nicht eingepreist" Händler sehen Bankaktien weiter absteigen

Europäische Bankenaktien sind seit vergangener Woche dynamisch im freien Fall.

Europäische Bankenaktien sind seit vergangener Woche dynamisch im freien Fall.

(Foto: imago/Jan Huebner)

Werden Aktionäre von europäischen Banken bei einem Brexit auf dem falschen Fuß erwischt? Diese Befürchtung treibt wohl einige um, eine Absicherungspanik macht sich breit. Diese treibt die Prämien für Optionen in die Höhe - etwa auf die Aktien der Deutschen Bank.

Noch lange nicht am Ende des Ausverkaufs sehen Händler die europäischen Bankenaktien. "Wir haben hier eben nur eine nette Zwischenerholung gesehen", sagte ein Händler: "Der Markt zeigt immer deutlicher, dass er das Risiko eines Briten-Ausstiegs aus der EU und die damit verbundenen Kosten für Banken fast gar nicht eingepreist hatte." Dies zeige sich nun in einer Absicherungspanik: So lägen die Optionsprämien für Deutsche Bank am Morgen über 55 Prozent, "Das ist viel zu wenig, um einen Boden anzuzeigen", so der Händler. In schweren Krisenzeiten seien auch Spitzen von über 90 Prozent zu sehen gewesen.

Dass Optionen auf den Stoxx-Banken-Index bereits mit einer fast doppelt so hohen Volatilität wie andere Branchen gehandelt wurden, sei dagegen kein Zeichen, dass sich der Markt schon abgesichert hatte: "Der Index ist extrem Südländer-lastig. Die vorher hohen Prämien gingen auf die hauseigenen Probleme von Spanien und Italien zurück." Das Ausmaß des Absicherungsbedarfs zeige sich auch mit Blick auf die Terminbörsen: So habe am Vortag der aktivste Handel an der Eurex in Bankwerten wie Deutsche Bank, UBS und Credit Suisse stattgefunden.

Die eruptive Bewegung in den Optionsprämien passe dabei auch zum Chartbild: Der Stoxx-600-Banken-Index ist vergangene Woche aus einer Konsolidierungsformation mit geringen Bewegungen nach unten ausgebrochen. Seitdem befinden sich Bankenaktien dynamisch im freien Fall. Im frühen Handel verlor der Index 1,5 Prozent. Im Dax fielen Deutsche Bank 1,9 Prozent und Commerzbank 1,4 Prozent. Credit Suisse verloren 2,8 Prozent und UBS 2,3 Prozent. Bei den britischen Banken ging es für Barclays 3,0 Prozent nach unten und für Lloyds 1,5 Prozent.

Quelle: ntv.de, kst/DJ

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