Wirtschaft

Media-Saturn-Führungsstreit Gründer Kellerhals verliert vor Gericht

Erich Kellerhals

Erich Kellerhals

(Foto: picture alliance / dpa)

Pieter Haas kann Geschäftsführer der Metro-Elektroniksparte Media-Saturn bleiben. Der dagegen klagende Minderheitsgesellschafter Kellerhals erleidet vor Gericht eine Niederlage gegen den Handelskonzern Metro.

Der Gründer und Minderheitsgesellschafter der Metro-Elektroniksparte Media-Saturn, Erich Kellerhals, hat im Streit mit dem Handelskonzern eine juristische Niederlage erlitten. Die Bestellung des Metro-Vorstandes Pieter Haas zum Geschäftsführer der Media-Saturn Holding GmbH sei nicht zu beanstanden, erklärte das Landgericht Ingolstadt. Die Handelskammer des Landgerichts wies mit diesem Endurteil die Klage der Kellerhals-Gesellschaft Convergenta Invest gegen die Media-Saturn ab, mit der eine Abberufung von Haas erreicht werden sollte.

Metro
Metro AG 5,04

Im August vergangenen Jahres hatte das Landgericht bereits eine einstweilige Verfügung abgelehnt, mit der Convergenta beantragt hatte, Haas die Tätigkeit als Geschäftsführer von Media-Saturn zu untersagen. Kellerhals fürchtet, dass Haas - der sein Amt als Metro-Vorstand weiter führt - nur als verlängerter Arm des Düsseldorfer Handelskonzerns agiert. Zudem wirft er dem gebürtigen Niederländer, der lange Jahre bei Media-Saturn arbeitete, Fehlentscheidungen wie verfehlte Zukäufe oder die misslungene China-Expansion vor.

In der nun getroffenen Gerichtsentscheidung vertrat die Handelskammer die Auffassung, dass relevante Pflichtverstöße durch Haas nicht vorlägen. Insbesondere die Tätigkeit als Metro-Vorstand sei "als nicht pflichtwidrig" anzusehen. Auch führe diese Tätigkeit nicht dazu, dass Haas' Position als Geschäftsführer von Media-Saturn unzumutbar wäre, erläuterte das Gericht. "Allein die persönliche Enttäuschung der Klägerin rechtfertigt eine Abberufung von Herrn Haas nicht", hieß es in der Entscheidung.

Jahrelanger juristischer Streit

Der Handelskonzern Metro, der über 78 Prozent an Media-Saturn hält, hatte Haas im Mai vergangenen Jahres zum Interimschef der Elektronikkette bestimmt, nachdem der langjährige Geschäftsführer Horst Norberg wegen fehlenden Rückhalts der Gesellschafter das Handtuch geworfen hatte. Zuvor war zwischen Kellerhals und Metro ein Streit um einen möglichen Nachfolger Norbergs entbrannt.

Kellerhals und Metro liegen sich seit Jahren juristisch in den Haaren. Kellerhals wirft Metro vor, bei Media-Saturn "durchregieren" zu wollen. Metro kreidet dem streitbaren Gesellschafter hingegen eine Blockadehaltung an.

Quelle: ntv.de, wne/DJ

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