Papiere begehrt Großaktionär steigt bei Aareal Bank aus
30.01.2015, 14:24 UhrEs braucht nur eine halbe Stunde - und knapp 29 Prozent der Aareal-Bank-Aktien wechseln den Besitzer. Damit sind die Anteilsscheine des Finanzinstituts komplett im Streubesitz.
Der Großaktionär des Immobilienfinanzierers Aareal ist ausgestiegen. "Die Aareal Holding hatte bereits nach 30 Minuten genügend Nachfrage von internationalen Investoren für ihren gesamten Anteil in Höhe von 28,9 Prozent", sagte Ute Gerbaulet, Mitglied der Geschäftsleitung bei der Transaktionsbank Bankhaus Lampe. Damit wird die Aareal-Aktie wenige Monate nach Rückzahlung der Staatshilfe vollständig im Streubesitz sein und kann an der Börse deutlich besser gehandelt werden.
Das Gesamttransaktionsvolumen betrug laut Bankhaus Lampe rund 545 Millionen Euro. "Wir sind mit einer Preisspanne von 30 bis 31,50 Euro gestern Abend in den Markt gegangen und konnten das Buch/Gesamtvolumen sehr schnell covern", sagte Gerbaulet. Der Preis wurde heute früh am oberen Ende der Spanne bei 31,50 Euro festgesetzt. "Bei diesem Preis war unser Nachfragebuch deutlich überzeichnet", sagte sie.
Ein Sprecher der Aareal Bank AG kommentierte die Kapitalmarkttransaktionen des Großaktionärs nicht.
Gewichtung im Index ändert sich
Positiv werteten Händler, dass mit dem höheren Streubesitz die Gewichtung der Aktie im MDax zunehmen dürfte. Index-orientierte Investoren müssten ihre Anteile entsprechend erhöhen.
Aktuell kostet eine Aktie der Aareal Bank 33,13 Euro. Das ist laut Händlern eine sehr gute Resonanz und lässt auf weitere Kursgewinne hoffen. Die Aktie der Aareal Bank war in der Finanzkrise auf 2,93 Euro gefallen hat sich seit dem Tiefstand im Januar 2009 verelffacht.
Die Platzierung kommt nicht überraschend. Die Holding, in der sich Versicherungen wie unter anderem Swiss Life und Bayerische Beamten-Lebensversicherungen zusammengeschlossen haben, hatte dies laut Händler bereits avisiert. Hintergrund des Ausstiegs sei vermutlich, dass Finanzinvestoren derartige Beteiligungen künftig mit Kapital unterlegen müssen, sagte ein Börsianer. "Die Aareal Holding besteht ja zum größten Teil aus Finanzinvestoren."
Die Holding hatte beim Einstieg des Staates 2009 eine Vereinbarung mit dem Finanzmarktstabilisierungsfonds (SoFFin) zur Aufrechterhaltung ihrer Sperrminorität an der Bank vereinbart. Mit der vollständigen Tilgung der Stillen Einlage des SoFFins durch die Aareal Bank im Oktober 2014 endete diese Vereinbarung.
Quelle: ntv.de, jwu/DJ