Wirtschaft

Staatsverschuldung bei 175 Prozent Griechen-Defizit wächst weniger stark

Griechenland ist noch nicht über den Berg. Es gibt aber Zeichen der Hoffnung: Das Haushaltsdefizit beträgt 2013 "nur" 12,7 Prozent. Die Regierung in Athen hat bereits einen primären Überschuss gemeldet.

(Foto: dpa)

Für das krisengeschüttelte Griechenland gibt es neuen Hoffnungsschimmer. Das Haushaltsdefizit wuchs im v ergangenen Jahr weniger stark als erwartet und betrug 12,7 Prozent der Wirtschaftsleistung. Das teilte das Europäische Statistikamt Eurostat in Luxemburg mit. Der größte Teil resultierte aus Kapitalspritzen des griechischen Staates an kriselnde Banken, ohne die der Fehlbetrag auf 2,1 Prozent geschrumpft wäre (2012: 6,2 Prozent).

Allerdings wuchs Griechenlands Schuldenberg auch im vergangenen Jahr weiter und erreichte 175,1 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP). Das war der Spitzenwert in der EU. Das hoch verschuldete Griechenland hat seit 2010 von internationalen Geldgebern zwei Hilfspakete über insgesamt 240 Milliarden Euro erhalten, diese laufen Ende des Jahres aus. Griechenlands Haushaltslage hat sich zuletzt gebessert. Anfang April hatte Griechenland seine teilweise Rückkehr an die Märkte gefeiert.

Bei der Defizit-Berechnung berücksichtigt Eurostat auch die Zinszahlungen Griechenlands für internationale Hilfskredite. Rechnet man diese aus der Staatsschuld heraus, spricht man von einem primären Haushaltsergebnis. Athen hat nach eigenen Angaben 2013 erstmals seit zehn Jahren wieder einen solchen primären Haushaltsüberschuss erzielt, der sich auf rund 1,5 Milliarden Euro belaufen soll. Offiziell bestätigt wurde dies bislang nicht.

Die Regierung in Athen hofft, bei einem Primärüberschuss finanzielle Erleichterungen bei den Hilfskrediten zu erhalten wie etwa niedrigere Zinsen oder längere Zahlungsfristen. Die Euro-Finanzminister hatten dies im November 2012 in Aussicht gestellt. Das griechische Finanzministerium hofft bereits beim nächsten Treffen der Eurogruppe am 5. Mai auf erste Gespräche, eine Entscheidung dürfte aber erst im Herbst fallen.

Quelle: ntv.de, wne/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen