Wirtschaft

Erbitterter Kampf um Zulieferer Grammer-Chef bietet Investor die Stirn

Auch die Gewerkschaft macht Front gegen den unliebsamen Investor.

Auch die Gewerkschaft macht Front gegen den unliebsamen Investor.

(Foto: picture alliance / Armin Weigel/)

Selbst ein Krisentreffen mit der bayerischen Regierung bringt keine Lösung: Erbittert wehrt sich der mittelständische Autozulieferer gegen eine Übernahme durch die Hastor-Familie. Der Grammer-Chef betont, er wird seinen Posten nicht freiwillig räumen.

Im Machtkampf beim Autozulieferer Grammer hat Vorstandschef Hartmut Müller wenige Tage vor einer wichtigen Gerichtsentscheidung und der Hauptversammlung jetzt doch einen Rücktritt ausgeschlossen. "Ich denke natürlich nicht daran, zurückzutreten. Um das ganz klar zu sagen. Ein Rücktritt löst das Problem nicht", sagte Müller der "Automobilwoche". Er würde nie die Zukunft von 15.000 Mitarbeitern in Gefahr bringen. 

Grammer
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Anfang Mai hatte Müller wegen des Machtkampfs mit der Familie Hastor noch seinen Rücktritt angeboten. "Wenn ich das Problem sein sollte, ist das ganz schnell lösbar: Dann trete ich zurück", sagte Müller dem "Handelsblatt". Zunächst wolle er aber wissen, welchen Plan der Investor Hastor für den bayerischen Sitzhersteller habe. 

Vor wenigen Tagen war ein Vermittlungsversuch der bayerischen Wirtschaftsministerin Ilse Aigner gescheitert. Bei einem Krisentreffen saßen zwar erstmals alle Beteiligten an einem Tisch. Ein greifbares Ergebnis gab es aber nicht.

Chinesische Hilfe gegen Investor

Hauptproblem: Das Verhältnis der Hastors zum größten Grammer-Kunden Volkswagen ist gestört, weil die Hastor-Firmengruppe Prevent die Bänder bei VW in Wolfsburg und Emden im vergangenen August mit einem Lieferstopp zum Stillstand gebracht hatte. Bei Grammer halten die Hastors 20 bis 25 Prozent der Aktien und wollen nun Müller ablösen und den Aufsichtsrat mit eigenen Leuten besetzen. Die Entscheidung soll auf der Hauptversammlung am 24. Mai in Amberg fallen.

Zünglein an der Waage könnte der chinesische Konzern Ningbo Jifeng sein, der sich kürzlich rund elf Prozent an Grammer gesichert hatte. Da dadurch der Einfluss der Hastor-Familie sinkt, geht diese juristisch gegen diese Aktienausgabe vor. Das Landgericht Nürnberg-Fürth hatte Ende April den Weg für den Einstieg der Chinesen erst einmal frei gemacht. Am Dienstag (16. Mai) soll die endgültige Entscheidung fallen.

Quelle: ntv.de, mbo/dpa

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