Wirtschaft

Jubel in der Startup-Szene Google teilt 100 Millionen aus

Wer von hier aus angerufen wird, hat es fast schon geschafft: Die Zentrale von Google Ventures in Mountain View, USA.

Wer von hier aus angerufen wird, hat es fast schon geschafft: Die Zentrale von Google Ventures in Mountain View, USA.

(Foto: dpa)

Findige Unternehmensgründer können sich auf einen Geldregen freuen: Der Internetgigant Google stattet den hauseigenen Risikofinanzierer mit einer stattlichen Summe Wagniskapital aus. Die Suche nach den Aufsteigern von Morgen läuft.

Der US-Konzern Google will verstärkt in europäische Startups investieren. Zu diesem Zweck sei ein neuer Fonds mit 100 Millionen Dollar gebildet worden, teilte die Konzerntochter für Risikofinanzierung Google Ventures mit.

"Wir glauben, dass die europäische Startup-Szene enormes Potenzial hat", heißt es in der Mitteilung. Der Suchmaschinenbieter hatte Google Ventures 2009 gegründet und als Wagniskapitalgeber für die Hightech-Gründerszene ausgerichtet. Inzwischen ist Google Ventures an mehr als 250 jungen Firmen beteiligt.

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Das Geschäft verspricht enorme Erträge - wenn es die Firmen über die visionäre Anfangsphase hinaus bis an den Markt schaffen. Start-up-Finanzierer investieren typischerweise in einer sehr frühen Phase. Sie gehen damit hohe Risiken ein. Im Austausch für ihre Beteiligung an dem unternehmerischen Wagnis hoffen sie auf hohe Gewinne. Übliches Ziel ihrer Investition sind etwa ein späterer Verkauf der jungen Firma oder ein möglichst spektakulärer Börsengang.

Legendäre Vorbilder gibt es genügend: Neben Google selbst diskutieren Analysten die teils tatsächlich beeindruckenden Erfolgsgeschichten von Unternehmen wie Paypal, Zalando oder Youtube. Sie alle haben eines gemeinsam: In ihrer frühen Phase wurden sie durch weitblickende Geldgeber unterstützt. Der Einsatz dieser Early-Stage-Finanzierer kann sich durchaus lohnen.

Schnelles Geld, riesige Gewinne

Vor allem beim sogenannten Exit - also dem erfolgreichen Verkauf des Startups - werden gewaltige Summen frei. Für den Kurznachrichtendienst Whatsapp zum Beispiel legte der US-Konzern Facebook - erst wenige Jahre zuvor selbst aus einem Startup hervorgegangen - Anfang 2014 eine Summe von 19 Milliarden Dollar auf den Tisch. Üblicherweise fließt das Geld zum Großteil an die Wagniskapitalgeber.

Kein Wunder also, dass die Startup-Finanzierung längst nicht mehr nur im Silicon Valley als wahre Goldgrube für niedrigzinsgeplagte Investoren gilt. Auch in Europa gewinnt das risikoreiche Anlagesegment mehr und mehr an Bedeutung. In Berlin etwa wollen Politik und Immobilienentwickler in einer Art Startup-Brutkasten Gründer bei der Umsetzung einer eigenen Unternehmensgründung unterstützen. Das Projekt "Factory" dient dabei sowohl als Instrument der regionalen Wirtschaftsförderung als auch als Kontaktbörse für Gründer und Geldgeber. Google tritt hier ebenfalls als Geldgeber auf.

Risiko-Geld aus der Gießkanne

Insgesamt geht der Suchmaschinenriese jedoch in Europa mit der Summe von umgerechnet gut 73 Millionen Euro etwas zaghafter vor als andere schwergewichtige Investoren. So legte der Risikoinvestor Index Ventures, beteiligt unter anderem an der Berliner Musikfirma Soundcloud und dem französischen Mitfahrdienst Blablacar, jüngst einen neuen Finanzierungstopf von 400 Millionen Euro auf.

Dass dabei nur ein Teil des Geldes zum Erfolg führt, ist dabei fest einkalkuliert. Mit einer breitgefächerten Auswahl an vielversprechenden Unternehmen versuchen die Startupfinanzierer, auf die richtige Idee zu setzen. In der Regel genügt schon der Durchbruch mit einem einzelnen Hoffnungsträger, um die investierten Summen um ein Vielfaches wieder einzuspielen.

Quelle: ntv.de, mmo/dpa

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