Wirtschaft

Einstieg bei SpaceX bestätigt Google investiert in Raketen

Privatwirtschaftlicher Aufbruch ins All: Eine Rakete vom Typ Falcon 9A von SpaceX.

Privatwirtschaftlicher Aufbruch ins All: Eine Rakete vom Typ Falcon 9A von SpaceX.

(Foto: Reuters)

Der Online-Gigant zieht es durch: Die Schlussglocke an der New Yorker Wall Street ist gerade erst verklungen, da bestätigt der Raumfahrt-Anbieter SpaceX die kursierenden Spekulationen. Google pumpt rund eine Milliarde Dollar in die Raumfahrt.

Der Suchmaschinengigant und Online-Werbevermarkter Google schwingt sich zum Großaktionär der privaten Raumfahrt-Firma SpaceX auf: Der US-Konzern beteiligte sich an einer rund eine Milliarde Dollar schweren Finanzierungsrunde, wie SpaceX nach US-Börsenschluss mitteilte. Zweiter neuer Geldgeber sei der Finanzinvestor Fidelity. SpaceX bestätigte damit entsprechende Gerüchte, die zu Wochenbeginn in Fachkreisen aufgekommen waren.

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Die beiden Finanzschwergewichte Fidelity und Google halten den Angaben zufolge zusammen künftig knapp zehn Prozent der SpaceX-Anteile. Damit dürfte SpaceX insgesamt tatsächlich auf eine Unternehmensbewertung von etwa zehn Milliarden Dollar kommen. Die Beteiligung an SpaceX kann sich Google ohne weiteres leisten. Das Unternehmen hat in den vergangenen Jahren enorme Geldreserven aufgehäuft. Analysten bezifferten die Rücklagen zuletzt auf eine Summe knapp unterhalb der 100-Milliarden-Grenze.

Werbemilliarden für Raketen

Den bisher vorliegenden Informationen zufolge soll Google vor allem am Aufbau einer weltumspannenden Netzanbindung aus dem All interessiert sein. Geplant sei, so heißt es, mit dem Knowhow von SpaceX ein System aus Hunderten Satelliten aufzubauen. Damit könnte Google auch abgelegene Regionen mit Internet-Verbindungen versorgen und so seine Dienste auch in strukturschwachen Weltgegenden abseits der Industrienationen anbieten.

Google befindet sich Branchenkennern zufolge derzeit in einem Wettlauf mit Facebook darum, Milliarden neuer Nutzer in Entwicklungsländern ins Internet zu bringen. SpaceX-Gründer Elon Musk, der auch hinter dem Elektroauto-Pionier Tesla steht, hatte erst vor wenigen Tagen die Pläne für das Satelliten-System zur Internet-Versorgung öffentlich gemacht.

Sendemasten im Weltraum

Der Aufbau könnte nach Medienberichten rund zehn Milliarden Dollar kosten und fünf Jahre dauern. Technische Details blieben zunächst weitgehend unklar. SpaceX entwickelte bisher Raketen und Raumtransporter, die unter anderem für die US-Weltraumbehörde Nasa Versorgungsflüge zur Internationalen Raumstation ISS übernehmen.

Dass Weltraumflüge nicht ohne Risiko sind, musste die Nasa zuletzt erst wieder im vergangenen November lernen, als eine unbemannte Antares-Trägerrakete kurz nach dem Start zurückfiel und explodierte.

Quelle: ntv.de, mmo/dpa

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