Wirtschaft

Tag der Wahrheit steht bevor Google droht saftige Geldstrafe

Google-Hauptsitz in Mountain View/Kalifornien

Google-Hauptsitz in Mountain View/Kalifornien

(Foto: AP)

Wegen Kartellrechtsverstößen wird die EU-Kommission Google wohl noch in dieser Woche kräftig zur Kasse bitten. Insider sprechen von einer Milliardenstrafe für den Internetriesen. Seit 2010 untersucht Brüssel die Geschäftspraktiken von Google.

Google droht Ungemach: Die EU-Kommission dürfte in dieser Woche eine Strafe von mehr als 1 Milliarde Euro verkünden, sagten informierte Personen. Zudem würde sie Änderungen bei den Geschäftspraktiken verlangen. Brüssel werfe dem US-Internetkonzern vor, seine Marktdominanz in der Internet-Suche nach Shopping-Vergleichsportalen zu missbrauchen, um seine eigenen Angebote zu begünstigen.

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Die Brüsseler Behörde untersucht Kartellrechtsverstöße von Google in verschiedenen Fällen bereits seit nahezu sieben Jahren. Anhängig sind unter anderem EU-Kartellverfahren, bei denen es um das Betriebssystem Android und den Anzeigendienst Adsense geht.

Die erwartete Strafe dürfte sogar noch höher ausfallen als die bisherige Rekordgeldbuße der EU. Vor acht Jahren hatte die Behörde Intel mit einer Strafe von 1,06 Milliarden Euro belegt. "Wir verhandeln weiter konstruktiv mit der EU-Kommission und glauben fest daran, dass unsere Innovationen im Onlinehandel gut für Kunden, Einzelhandel und Wettbewerb sind", sagte Google-Sprecher Al Verney.

Untersuchung seit sieben Jahren

Schmerzhafter als die reine Geldstrafe könnten allerdings die Konsequenzen für das Geschäftsmodell sein, die Brüssel angesichts des Ausgangs des Verfahrens fordert. So dürfte die EU-Kommission fordern, dass Google konkurrierende Shopping-Portale in den eigenen Suchergebnissen für entsprechende Services nicht benachteiligt. Zudem könnten dann auch private Kläger ermutigt werden, Entschädigungszahlungen in einzelnen Nationalstaaten zu fordern.

Schon mit dem früheren Wettbewerbskommissar Joaquín Almunia feilschte Google jahrelang darum, wie die Suchergebnisse in Europa zu präsentieren sind. Es gab verschiedene Versuche, um mit dem Regulierer eine Einigung zu finden. Alle Angebote von Google wurden letztendlich von der EU als unzureichend abgelehnt, da die Kommission mehr Zugeständnisse des Unternehmens erreichen wollte. Daraufhin brachte Aluminias Nachfolgerin Margrethe Vestager im April 2015 eine Untersuchung auf den Weg.

Quelle: ntv.de, wne/DJ

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