Wirtschaft

Waymo und Lyft bauen Roboterauto Google-Start-up greift Uber an

Die Google-Schwester Waymo, hier mit einem Chrysler Pacifica hybrid, rüstet den Uber-Konkurrenten Lyft künftig mit ihrer Roboterwagen-Technologie aus.

Die Google-Schwester Waymo, hier mit einem Chrysler Pacifica hybrid, rüstet den Uber-Konkurrenten Lyft künftig mit ihrer Roboterwagen-Technologie aus.

(Foto: AP)

Im Kampf auf dem Zukunftsmarkt des autonomen Fahrens bündelt Waymo seine Kräfte mit Lyft. Der Deal zwischen der Google-Schwester und dem Fahrtendienst ist vor allem eine Kampfansage an den gemeinsamen Rivalen Uber.

Dem Fahrdienstvermittler Uber bläst heftiger Wind entgegen. Und erneut kommt dieser von Waymo. Offenbar hat der Entwickler der Google-Autos eine Allianz mit dem Fahrtendienst und Uber-Konkurrenten Lyft geschmiedet. Das berichtet die "New York Times" unter Berufung auf zwei anonyme Insider. Dem Business Insider sagte ein Waymo-Sprecher, dass sich der Konzern darauf freue, gemeinsam "mit Lyft neue selbstfahrende Produkte zu entwickeln, die unsere Straßen sicherer und das Transportwesen zugänglicher machen".

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Waymo befindet sich derzeit in einem erbitterten Rechtsstreit mit Uber. Das Tochterunternehmen des Alphabet-Konzerns wirft dem größten Fahrdienstvermittler der Welt vor, vertrauliche Technologie-Daten zum autonomen Fahren gestohlen zu haben. Demnach soll der ehemalige Google-Entwickler Anthony Levandowski dafür verantwortlich sein. Dessen Start-up Otto gehört mittlerweile zu Uber, wo der 37-Jährige nun das Roboterwagen-Programm leitet. Die US-Staatsanwaltschaft prüft derzeit, was an den Vorwürfen gegen Levandowski und Uber dran ist.

Mit der Kooperation von Waymo und Lyft bekommt Uber nun erneut eine Breitseite aus dem Hause Alphabet ab. Die beiden Unternehmen bündeln ihre Kräfte, um zum einen Ubers Vormachtstellung auf dem hart umkämpften US-Fahrdienstmarkt zu beenden. Zum anderen wollen sie die ersten sein, die selbstfahrende Autos im Verkehr etablieren. Davon profitieren beide gleichermaßen: Waymo erhält Zugang zum breiten Kundenstamm von Lyft, während dieses die Technologie der Google-Schwester nutzen kann.

Wettrennen auf dem Zukunftsmarkt

Damit erhöht sich der Druck auf Uber enorm. Das stark expandierende und zugleich verlustreiche Unternehmen befindet sich mit seiner Roboterwagen-Technologie zurzeit noch in der Testphase. Seit August können Fahrgäste in Pittsburgh im US-Bundesstaat Pennsylvania probeweise im Robotertaxi von Uber mitfahren. Im März musste Uber in Arizona seine selbstfahrenden Autos aus dem Verkehr ziehen, nachdem einer der Wagen in einen Unfall verwickelt war.

Auch Waymo steckt im Wettrennen auf dem Zukunftsmarkt mitten in der Probephase. Im April kündigte Firmenboss John Krafcik an, demnächst kostenlose Testfahrten mit Roboterautos im Verkehr von Phoenix in Arizona anzubieten. Als Kooperationspartner hatte Waymo hierfür den US-Autobauer Fiat Chrysler gewonnen. Der neue Bündnispartner Lyft kooperiert bereits mit General Motors.

Mit der neuen Partnerschaft bekräftigt Waymo, dass es seine Technologie des autonomen Fahrens nach einer mehr als achtjährigen Entwicklungsphase für praxisreif und verkehrstauglich hält. Vor wenigen Tagen teilte die als Start-up von Google gestartete Firma via Twitter mit, dass seine selbstfahrenden Autos bereits 3 Millionen Meilen (etwa 4,83 Millionen Kilometer) zurückgelegt hätten. Wann das erste Lyft-Taxi die ersten Meilen mit der Waymo-Technologie abspulen wird, ist noch nicht bekannt.

Quelle: ntv.de

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