Wirtschaft

Filetstück von Air-Berlin-Group Gläubiger stellt Konkursantrag gegen Niki

Kommende Woche soll sich entscheiden, wie die Unternehmensteile der insolventen Air Berlin aufgeteilt werden. Auch für die Tochterfirma Niki gibt es Interessenten. Nun liegt der Konkursantrag eines Gläubigers gegen den Ferienflieger vor.

Ein österreichischer Reiseveranstalter hat gegen die Air-Berlin-Tochter Niki wegen Zahlungsunfähigkeit und Überschuldung einen Antrag auf Konkurseröffnung eingebracht. Dies bestätigte die Anwaltskanzlei des Reiseveranstalters. Ein Sprecher des zuständigen Landesgerichts Korneuburg in Österreich sagte, der Antrag vom Vortag werde nun geprüft. Den Namen des Gläubigers nannte die Kanzlei nicht.

Der Reiseveranstalter habe gegenüber Niki eine niedrige nicht bezahlte Forderung, berichtete die österreichische Zeitung "Kurier". Der Konkursantrag stütze sich hingegen vor allem auf das Überschuldungsthema. Die Air-Berlin-Tochter zeigte sich indes gelassen. "Wir haben den Vorgang geprüft und die Forderung ist beglichen worden. Wir gehen davon aus, dass sich das Verfahren damit erledigt hat", sagte eine Sprecherin.

Der "Kurier" hatte berichtet, der Reiseveranstalter habe gegenüber Niki eine nicht bezahlte Forderung in Höhe von 11.391 Euro. Der Konkursantrag stütze sich aber mehr auf das Überschuldungsthema, hieß es. Als Nachweis dafür werde die Zwischenbilanz per Ende Juli angeführt. Dort sei eine Forderung von Niki an Air Berlin von rund 69 Millionen Euro ausgewiesen - Geld aus Ticketverkäufen, welches der Mutterkonzern einbehalte. Infolge der Insolvenzeröffnung gegen Air Berlin müssten davon 80 Prozent wertberichtigt werden, weshalb sich bei einem Eigenkapital von neun Millionen Euro eine rechnerische Überschuldung von Niki von zumindest 46,45 Millionen Euro ergebe, rechnet der "Kurier" vor.

Nun müsse ein Konkursrichter beurteilen, ob der Antrag des Reiseveranstalters gerechtfertigt sei, heißt es in dem Bericht weiter. Selbst ein Konkursverfahren bedeute nicht automatisch das Aus für den Flugbetrieb. Die Fluglinie könnte demnach vorläufig weiterfliegen, bräuchte dann aber eine neue Lizenz.

Der Ferienflieger Niki zählt im Bieterwettstreit um die insolvente Air Berlin zu den begehrten Unternehmensteilen. An diesem Donnerstag berät der Gläubigerausschuss über die vorliegenden Kaufangebote, am Montag soll der Aufsichtsrat entscheiden. Mehrere Interessenten haben Angebote für die Fluggesellschaft oder Teile davon eingereicht. Als Favorit gilt die Lufthansa.

Quelle: ntv.de, hul/jwu/dpa/rts

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