Wirtschaft

Schrumpfender Festnetz-Markt Gigaset baut fast jeden zweiten Job ab

Gigaset ist einer der größten Hersteller von Festnetztelefonen in Europa und entsprechend stark vom schrumpfenden Markt betroffen.

Gigaset ist einer der größten Hersteller von Festnetztelefonen in Europa und entsprechend stark vom schrumpfenden Markt betroffen.

(Foto: picture alliance / dpa)

Die ehemalige Siemenstochter Gigaset hat große Pläne: Mit Handys und Zubehör fürs Smart Home will sie in Zukunft Geld verdienen. Derzeit sieht die Realität anders aus. Mit einem radikalen Kahlschlag hofft das Management aus den roten Zahlen zu kommen.

Der deutsche Telefon-Hersteller Gigaset will in den nächsten drei Jahren fast die Hälfte seiner Belegschaft abbauen. Bis 2018 sollen 550 von 1250 Stellen wegfallen, kündigte das Unternehmen in München an. Grund sei der schrumpfende Markt für schnurlose Festnetztelefone, dem Kerngeschäft der ehemaligen Siemens-Tochter.

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Die Geräte werden hauptsächlich im Werk Bocholt hergestellt. Mit dem Stellenabbau soll das zuletzt defizitäre Geschäft wieder profitabel gemacht werden. "Für uns bedeutet der Unternehmensumbau und die Anpassung der Kostenstrukturen keinesfalls einen Rückzug, sondern ein besseres Einstellen auf den Markt", sagte Vorstandschef Charles Fränkl. Über die geplanten Einschnitte müsse man sich noch mit den Arbeitnehmervertretern einigen. Die Gespräche dazu sollen in Kürze beginnen.

Gigaset sieht sich als einer der drei größten Hersteller von Schnurlostelefonen in Europa, rechnet aber auch für das laufende Jahr mit einem Umsatzrückgang. Früheren Angaben zufolge ist der Markt für Schnurlos-Telefone in Europa im vergangenen Jahr um zwölf Prozent eingebrochen. Bis 2018 dürfte er weltweit nach Branchenschätzungen jährlich um weitere 5,5 Prozent zurückgehen, weil immer mehr Privatkunden nur noch Mobiltelefone nutzen.

Um den Einbruch abzufedern, setzt Gigaset auf Telefonanlagen für Unternehmen und Fernsteuerungen für Haushaltsgeräte ("Smart Home"). Mit Hilfe ihres asiatischen Großaktionärs Goldin will Gigaset zudem ins Geschäft mit Mobiltelefonen einsteigen. Das reiche aber nicht aus, um den Einbruch im angestammten Geschäft wettzumachen, räumte das Unternehmen ein.

Quelle: ntv.de, mbo/dpa/rts

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