Wirtschaft

Mutter RWE äußert sich Gerüchte um Innogy heizen Versorgerkurse an

RWE meldet einen Milliardenverlust - und die Aktie vollführt Freudensprünge. Der Grund dafür liegt bei der Ökostrom-Tochter Innogy. An deren Tür könnte es bald klopfen.

Mit deutlichen Kursgewinnen haben am Dienstag die Titel von RWE und deren Tochter Innogy aufgewartet und zudem auch andere Werte des Sektors nach oben gezogen. Während RWE-Titel in der Spitze mehr als 8 Prozent ansprangen, zogen Innogy etwa 7,5 Prozent an. Eon gewannen rund 2 Prozent, die Eon-Tochter Uniper etwa 4,5 Prozent. Zum Handelsende schmolzen die Gewinne etwas ab, dennoch blieben RWE Topgewinner im deutschen Börsenleitindex Dax. Innogy setzten sich im MDax an die Spitze der Gewinner.

Händler verwiesen auf Berichte, nach denen der französische Versorger Engie die RWE-Tochter übernehmen will. Das würde der klammen Mutter, die 2016 erneut einen Milliardenverlust vermelden musste, ordentlich Geld in die Kasse spülen. Allerdings versicherte RWE-Chef Rolf Martin Schmitz am Rande des Ausweises der Konzernjahreszahlen, Innogy mehrheitlich behalten zu wollen. Allerdings schloss er einen Teilverkauf der Ökostrom-Tochter nicht aus.

Die Nachrichtenagentur Bloomberg hatte berichtet, dass Engie einen Kauf von Innogy erwägt. Die RWE-Ökostromtochter wird an der Börse mit rund 19 Milliarden Euro bewertet.

RWE profitiert

Analysten würden den Innogy-Kauf zumindest aus Sicht von Engie begrüßen. "Innogys Geschäfte würden klar zu Engies neuer Strategie passen", kommentierten die Analysten von Bryan Garnier. Allerdings würde die Transaktion vor diversen Hürden stehen und für Komplexität und Unsicherheit bei Engie sorgen.

Bei Goldman Sachs sieht man das übergeordnete Bild: "Engies Gebot könnte zu einer bahnbrechenden M&A-Welle bei Europas Versorgern führen." Zudem verwiesen sie darauf, dass RWE von den Gerüchten besonders profitiere, denn "der Hebel bei RWE ist um das 1,7-Fache höher, wenn es klappt". Bei einer Marktkapitalisierung von rund 8,2 Milliarden Euro bei RWE und rund 19 Milliarden Euro bei Innogy entspreche der Wert der Innogy-Beteiligung rund 175 Prozent der Kapitalisierung von RWE. "Daher würde sich jede 10-Prozent-Änderung bei Innogy in rund 17 Prozent Anstieg bei RWE übersetzen."

Ein Händler sieht die Übernahme durch die Franzosen als nicht unwahrscheinlich an: "Der Peugeot-Kauf von Opel war hier das Signal, dass man in Deutschland alles kaufen kann, ohne auf politischen Widerstand zu stoßen." Daher seien nun beliebige Kombinationen in künftigen M&A-Szenarien denkbar.

Quelle: ntv.de, bad/DJ/rts

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