Wirtschaft

Formt Peking den nächsten Riesen? Gerüchte über Mega-Chemiefusion in China

Ein ChemChina-Sprecher dementierte die Fusionspläne.

Ein ChemChina-Sprecher dementierte die Fusionspläne.

(Foto: REUTERS)

Die Syngenta-Käuferin ChemChina soll laut Insidern mit der chinesischen Sinochem-Gruppe fusioniert werden. In Ludwigshafen am Rhein dürfte man aufhorchen. Denn der neue Chemieriese würde BASF als Weltmarktführer ablösen.

Die beiden chinesische Chemiekonzerne Sinochem und ChemChina sondieren Insidern zufolge eine Fusion, mit der sie BASF als Weltmarktführer ablösen könnten. Treibende Kraft bei den Plänen zur Schaffung eines Branchengiganten in der Chemie-, Düngemittel- und Öl-Industrie mit einem Jahresumsatz von fast 100 Milliarden Dollar sei der Staat, heißt es in Berichten der Finanzagenturen Reuters und Bloomberg, die sich dabei auf "mit der Sache vertraute Personen" berufen.

Sinochem
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ChemChina steht gerade kurz vor der 43 Milliarden Dollar schweren Übernahme des Schweizer Agrarchemiekonzerns Syngenta. Welche Auswirkungen eine Fusion auf diese Übernahme haben könnte, ist unklar. Syngenta-Aktien gaben am Freitag mehr als ein Prozent nach.

Die Führungen beider Chemiekonzerne hätten bereits Anfang der Woche über eine Fusion gesprochen und sich jeweils Einsicht in die Bücher gewährt, heißt es unter Berufung auf die Insider. Ein ChemChina-Sprecher dementierte die Fusionspläne allerdings: So etwas gebe es nicht. Ein Sinochem-Sprecher sagte, er wisse nichts davon. Die Verwaltungsbehörde für die Staatskonzerne wollte sich nicht dazu äußern.

Eine "Welle von Konsolidierungen"

Die Insider sollen darüber hinaus gesagt haben, dass die Regierung in Peking mit einer Fusion der beiden Staatsunternehmen einen Großkonzern schaffen wolle, der international in der ersten Liga spiele und leichter Übernahmen wie die von Syngenta stemmen könne. Hintergrund seien die staatlichen Pläne für eine Konsolidierung in der Industrie. Insgesamt solle die Zahl der Staatskonzerne gesenkt werden.

Unter Präsident Xi Jinping sei es bereits zu einer "Welle von Konsolidierungen" gekommen, schreibt Bloomberg. In der größten Umbildung von Staatsbetrieben seit den 1990 Jahren seien seit 2014 insgesamt Vermögenswerte in der Höhe von mehr als einer Billion Dollar zusammengelegt worden.

Die kommunistische Führung hat bereits Branchenriesen geschaffen wie etwa die Großreederei Cosco oder den Zughersteller CNR-CSR. Erst kürzlich hatten die beiden staatlichen Stahlkonzerne Baosteel und Wuhan ihre Fusion verkündet.

Quelle: ntv.de, ddi/rts

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