Wirtschaft

Expansion in USA geplant Gerücht treibt Wacker-Chemie-Aktie an

Eine Ausgliederung von Siltronic soll Wacker rund 300 Millionen Dollar einbringen.

Eine Ausgliederung von Siltronic soll Wacker rund 300 Millionen Dollar einbringen.

(Foto: picture alliance / dpa)

Der MDax-Konzern Wacker Chemie soll laut einem Medienbericht die Ausgliederung und einen US-Börsengang seiner Halbleiter-Sparte planen - was bis zu 300 Millionen Dollar einbringen könnte. Anleger sind begeistert, das Unternehmen selbst gibt sich bedeckt.

Ein Bericht über eine mögliche Abspaltung der Halbleitertochter Siltronic hat der Aktie des Münchner MDax-Konzerns Wacker Chemie ordentlich Auftrieb gegeben. Die Aktie legte im frühen Handel in der Spitze mehr als 5 Prozent zu und stand zwischenzeitlich ganz oben im Nebenwerte-Index. Seit Jahresbeginn hat das Papier fast 20 Prozent zugelegt.

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Was hat es mit den vermeintlichen Abspaltungs-Plänen auf sich? Der Nachrichtenagentur Bloomberg zufolge arbeitet der Spezialchemiekonzern mit der Investmentbank Rothschild an einer möglichen Ausgliederung von Siltronic, die rund 300 Millionen Dollar (279 Millionen Euro) einbringen könnte. Siltronic, ein Zulieferer für Computerchip-Hersteller, könnte in den USA an die Börse gebracht werden. Eine finale Entscheidung sei aber noch nicht gefallen. Wacker Chemie und Rothschild lehnten eine Stellungnahme zu dem Bericht ab.

Siltronic, einer von fünf Geschäftsbereichen der Wacker Chemie AG, kam im vierten Quartal 2014 auf einen Umsatz von 223 Millionen Euro nach 175 Millionen Euro im Vorjahr. Das operative Ergebnis Ebitda hat sich mit 38 Millionen Euro mehr als verdreifacht. Die Halbleitertochter entwickelt und produziert sogenannte Wafer an Standorten in Europa, Asien und USA und kooperiert mit Chipherstellern wie Intel oder Samsung.

Wacker will 50 Millionen Euro in den USA investieren

Die USA stehen für den global agierenden Chemiekonzern mit seinen rund 16.000 Mitarbeitern auch in anderer Hinsicht im Fokus des Münchner Konzerns: Wie Wacker Chemie gestern mitteilte, sollen rund 50 Millionen Euro in den Ausbau der dortigen Produktion investiert werden. Gegenwärtig werde am Standort Calvert City ein neuer Reaktor mit einer Jahreskapazität von 85.000 Tonnen errichtet.

Für den Ausbau der bestehenden Produktionsanlagen für sogenannte VEA-Dispersionen – die etwa für wasserbasierte Klebstoffe verwendet werden - und der Infrastruktur vor Ort seien Investitionen von rund 50 Millionen Euro vorgesehen. Der neue Reaktor werde voraussichtlich in der zweiten Jahreshälfte in Betrieb gehen, hieß es. Der Anlagenkomplex sei dann der größte seiner Art in der Region Amerika.

Quelle: ntv.de, kst/DJ/rts

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