Wirtschaft

Neuausrichtung geplant Gerry Weber-Aktien ziehen fast 20 Prozent an

Anleger setzen auf die Neuerfindung von Gerry Weber.

Anleger setzen auf die Neuerfindung von Gerry Weber.

(Foto: picture alliance / dpa)

Anleger von Gerry Weber brauchen 2015 starke Nerven. Nun soll alles besser, weil anders werden. Das Modeunternehmen plant eine umfassende Neuausrichtung. Die Aktionäre sind verzückt.

Mit Erleichterung aufgenommene Geschäftszahlen und die Aussicht auf eine neue Strategie beflügeln Gerry Weber. Die Aktien des Modekonzerns stiegen um bis zu 20 Prozent. Das war der größte Kurssprung seit den Turbulenzen nach der Pleite der US-Investmentbank Lehman Brothers im Herbst 2008. Der SDax kann da nicht mithalten.

Im Ende Oktober abgelaufenen Geschäftsjahr 2014/15 brach das operative Ergebnis des westfälischen Textilimperiums nach ersten Berechnungen um 27,5 Prozent auf 79 Millionen Euro ein. Der Umsatz erhöhte sich zwar um acht Prozent auf 920 Millionen Euro. Doch war dies nur auf die erstmaligen Einbeziehung der im Februar 2015 erworbenen Tochtergesellschaft Hallhuber zurückzuführen. Der Umsatz der Kernmarken Gerry Weber Taifun und Samoon ging dagegen um 5,4 Prozent zurück.

Umbau geplant

Der Modekonzern kündigte deshalb ein "Programm zur Neuausrichtung" an: "Die seit Sommer 2015 angeschobenen Maßnahmen reichen angesichts der derzeitigen und zukünftigen Herausforderungen nicht aus, um uns für die Zukunft optimal aufzustellen", sagte Konzernchef Ralf Weber. Details zu den Zukunftsplänen will das Unternehmen bei der Bilanzpressekonferenz am 26. Februar vorstellen.

Der Gewinneinbruch sei weniger als befürchtet, schrieb Analyst Christian Schwenkenbecher vom Bankhaus Hauck & Aufhäuser. Er habe mit einem Rückgang von 34 Prozent gerechnet. Dennoch sei es zu früh, Gerry-Weber-Aktien zu kaufen, betonte der Experte. Der geplante Konzernumbau werde die Bilanz des laufenden Geschäftsjahres belasten.

Gerry Weber hatte bereits im Sommer seine Umsatz- und Ergebnisziele gekappt - und dies unter anderem mit den ungünstigen Wetterbedingungen begründet.

Quelle: ntv.de, bad/rts/dpa

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