Wirtschaft

Ziele bestätigt Gerry Weber wartet noch auf die Kehrtwende

Einsparziele geschafft: Gerry Weber sieht sich in weiten Teilen auf Kurs.

Einsparziele geschafft: Gerry Weber sieht sich in weiten Teilen auf Kurs.

(Foto: dpa)

Als der Rubel rollte, denkt Gerry Weber in großen Dimensionen - zu großen, wie sich später zeigt. Nun will sich der Modekonzern gesundsparen. Doch das ist eine harte Prozedur, die Zeit braucht.

Der angeschlagene Modekonzern Gerry Weber kann auch im dritten Quartal seines Geschäftsjahres kein deutlich verbessertes Ergebnis liefern. Zwar verringerte sich der Verlust auf 5,1 Millionen Euro. Doch das operative Ergebnis (Ebitda) rutschte wegen Sonderaufwendungen von 10,8 Millionen auf 6,1 Millionen Euro. Der Konzernumsatz fiel um 2,5 Millionen auf 192,3 Millionen Euro. An der Zielsetzung für das laufende Geschäftsjahr hält der sich im Umbau befindliche Konzern aber unverändert fest.

Die Profitabilität ging bei Gerry Weber im dritten Quartal zurück: Die Ebitda-Marge erreichte in dem Dreimonatszeitraum 3,2 Prozent nach 5,5 Prozent. Grund waren die Bereinigung von Warenbeständen, ein verändertes Order- und Warenmanagement sowie die Erhöhung der Wertigkeit der Kollektionen.

Gerry Weber leidet unter einer schwachen Entwicklung der Branche sowie hausgemachten Problemen, wie dem aufgeblähten eigenen Einzelhandel. In den Erfolgsjahren hatte der Konzern stark expandiert und eigene Läden und Verkaufsflächen bei Handelspartnern eröffnet. Doch der Konkurrenzdruck wuchs, auch wegen der großen Modeketten wie H&M und Zara. Die locken die Kundinnen mit den rasch wechselnden Kollektionen zu günstigen Preisen in die Läden. Gerry Weber versucht nun die Trendwende, um die Profitabilität zu stärken. Im eigenen Retail-Geschäft schließt Gerry Weber etliche eigene Läden. Ziel des Umbauprogramms ist unter anderem eine Reduzierung der Personal- und Sachaufwendungen um bis zu 25 Millionen Euro.

Gerry Weber sieht sich bei seiner Restrukturierung im Plan und erklärte, das Sparziel sei "nahezu Ende des dritten Quartals des laufenden Geschäftsjahres" erreicht worden. Im dritten Quartal 2016/17 beschäftigte das Unternehmen aus Halle in Westfalen noch 6936 Mitarbeiter.

Im Geschäftsjahr 2016/17 soll der Konzernumsatz um zwei bis vier Prozent sinken und das Konzernergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen auf 60 bis 70 Millionen Euro fallen. Darin enthalten sind Abschreibungen von rund 48 bis 50 Millionen Euro, sodass die Erwartung für das operative Konzernergebnis zwischen zehn und 20 Millionen Euro liegt.

Quelle: ntv.de, jwu/DJ

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