Wirtschaft

Modemacher hält an Ladentheke fest Gerry Weber flirtet mit Norwegen

Drängt nach Norwegen: Firmengründer Gerhard "Gerry" Weber (Archivbild).

Drängt nach Norwegen: Firmengründer Gerhard "Gerry" Weber (Archivbild).

(Foto: picture alliance / dpa)

Für die deutsche Modefirma Gerry Weber bleibt der klassische Ladenverkauf das wichtigste Standbein. Aller Online-Begeisterung zum Trotz plant der Mittelständler 25 Läden in Norwegen zu übernehmen. Was heißt das für die Geschäftsstrategie?

Gerry Weber baut auf seine Läden. Die deutsche Modefirma will mehr Präsenz in Norwegen zeigen. Das Unternehmen aus Halle werde 14 Millionen Euro in die Hand nehmen, um acht Gerry-Weber-Häuser von einem Franchise-Partner zu kaufen. Außerdem wolle das Unternehmen mit den 14 Millionen Euro 17 weitere Modeläden zu seinen Markengeschäften umbauen. Bislang werden in diesen auch diverse andere Modemarken verkauft. Man überprüfe, ob eine solche Übernahme gelingen könnte.

Mit der Investition in Läden und Verkäufer stellt die Modemarke das Geschäft an der Theke deutlich in den Mittelpunkt. So haben es die deutschen Modemacher auch in ihrer Unternehmensstrategie stehen: mit selbst geführten Läden sollen 50 Prozent des Konzernumsatzes erwirtschaftet werden – heute sind es 45 Prozent.

Der Macher von Damenmode sieht damit sein Expansionspotenzial in Norwegen noch nicht erschöpft. Neben der jetzigen Kaufoffensive plane das Unternehmen in den kommenden Jahren 10 bis 15 neue "Houses of Gerry Weber" in Norwegen zu eröffnen. "Wir sehen großes Potenzial für unsere drei Markenfamilien Gerry Weber, Taifun und Samoon auf dem norwegischen Markt", sagte Ralf Weber. Er ist der Sohn des scheidenden Konzernchefs Gerhard Weber und Mitglied des Vorstandes.

Online ist keine Einbahnstraße

Mit seiner Investition in neue Läden lässt nun die Unternehmensspitze erkennen, dass sie die Zukunft des Mode-Verkaufs nicht nur ausschließlich im digitalen Geschäft sieht. Obwohl der Trend in Richtung Online-Versand zu gehen scheint, setzt Gerry Weber in seiner Geschäftsstrategie auf die Vernetzung von Ladentheke und E-Commerce.

Denn neben der Neueröffnung von 300 eigenen Geschäften in den vergangenen zwei Jahren, hat das Unternehmen parallel fünf Onlineshops unter anderem in Polen und den Niederlanden eröffnet. Die neuen Läden in Norwegen sind dabei ein Schritt in der globalen Wachstumsstrategie.

Quelle: ntv.de, tga/rts

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