Wirtschaft

15-Prozent-Kurssprung Gerresheimer rockt den MDax

Glasfabrik Gerresheimer

Glasfabrik Gerresheimer

(Foto: picture alliance / dpa)

Stockpicking ist am deutschen Aktienmarkt derzeit angesagt. Gleich mehrere Kaufargumente liefert dabei Gerresheimer. Der Verpackungsspezialist kauft zu, erhöht die Prognosen und verzückt damit Anleger und Analysten gleichermaßen.

Mit einem neuen Rekordhoch warten die Titel von Gerresheimer auf. Der im MDax gelistete Verpackungshersteller markierte es bei 65,33 Euro. Danach pendelte sich der Aktienkurs um 64,60 Euro ein - ein sattes Plus von 15 Prozent und eine klare Outperformance des Gesamtmarktes. Die Gründe für den Kurssprung waren ein Blick in die Bücher des Unternehmens und ein Zukauf.

Gerresheimer
Gerresheimer 99,50

Gerresheimer gab die Übernahme der Centor US Holding für 725 Millionen Dollar bekannt. Der der Transaktion zugrundeliegende Unternehmenswert entspricht etwa dem 9,8-fachen des Ebita der letzten zwölf Monate per Ende Juni 2015, wie der Pharmaverpackungsspezialist mitteilte.

Den Kauf will der Konzern vollständig mit Fremdkapital finanzieren. Dank der hohen Generierung von Barmitteln könnten die Schulden nach der Übernahme schnell abgebaut werden, zeigte sich die Gesellschaft zuversichtlich. Bereits 2016 soll sie positiv zum bereinigten Gewinn je Aktie beitragen, etwa im unteren zweistelligen Prozentbereich.

Die 1968 gegründete Centor hat ihren Sitz in Perrysburg/Ohio. Sie stellt Kunststoffverpackungen und Verschlüsse für oral einzunehmende, verschreibungspflichtige Medikamente im amerikanischen Endkundenmarkt her. 2014 lag der Umsatz bei pro forma 167 Millionen Dollar.

Ausblick angehoben

Gerresheimer gab eine erste Schätzung für 2016 bis 2018 bekannt, bei der der Abschluss der Transaktion im vierten Quartal 2015 erwartet wird. Demnach soll die durchschnittliche jährliche organische Wachstumsrate des Umsatzes 4 bis 5 Prozent betragen - auf einem um den Centor-Umsatz erhöhten Umsatzniveau. Anfang Juli lautete die Prognose auf 4 bis 6 Prozent. Die bereinigte Ebitda-Marge werde 2018 rund 22 Prozent zu konstanten Wechselkursen betragen. Hier waren zuletzt rund 20 Prozent genannt worden.

Die Investitionen werden in der Bandbreite von 8,0 bis 9,0 (zuvor 8,0 bis 9,5) Prozent der Umsätze zu konstanten Wechselkursen liegen. Gerresheimer legte seinen Berechnungen einen Euro-Wechselkurs von 1,30 Dollar zugrunde.

Beides kam bei Analysten und Anlegern gleichermaßen gut an. "Die gleichzeitige Erhöhung von Umsatz- und Margenprognose war schon stark", sagte ein Händler. Die Analysten von Main First gingen nun von einem um 28 Prozent höheren Gewinn je Aktie aus, bei Berenberg sehe man ihn zumindest im "unteren zweistelligen Prozentbereich" steigen. Daher seien kräftige Hochstufungen für die Aktie nur eine Frage der Zeit.

Quelle: ntv.de, bad/DJ

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