Wirtschaft

Nach Insolvenz des Rad-Herstellers Gericht setzt Kontrolleur bei Mifa ein

Nach Angaben von Wirtschaftsminister Hartmut Möllring (CDU) gibt es bereits einen Interessenten für das Mifa-Werk.

Nach Angaben von Wirtschaftsminister Hartmut Möllring (CDU) gibt es bereits einen Interessenten für das Mifa-Werk.

(Foto: picture alliance / dpa)

Er soll den Vorstand kontrollieren und über die Finanzen entscheiden: Nach der Pleite des Fahrradherstellers Mifa setzt das zuständige Amtsgericht einen Sachwalter ein. Sachsen-Anhalts Regierung verbreitet unterdessen vorsichtigen Optimismus.

Nach dem Insolvenzantrag des Fahrradherstellers Mifa in Sangerhausen (Sachsen-Anhalt) hat das Amtsgericht Halle den Sanierungsexperten Lucas Flöther zum vorläufigen Sachwalter eingesetzt. Der Jurist soll den Vorstand des Unternehmens kontrollieren, über die Finanzen entscheiden und ein Gutachten zur Fortführung des Unternehmens erstellten, wie ein Gerichtssprecher mitteilte. Der Vorstand kann bei der Insolvenz in Eigenverwaltung dagegen weiterhin das operative Geschäft der Firma mit rund 600 Mitarbeitern führen.

Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) zeigte sich vorsichtig optimistisch, dass Standort und Arbeitsplätze erhalten werden können. "Insolvenzen sind immer auch Chancen", sagte Haseloff. "Ich glaube, dass man optimistisch sein kann, dass der Standort erhalten bleibt, wenn alle Register gezogen werden." Zugleich räumte er aber ein: "Es ist ein sehr, sehr schwieriger Prozess."

Nach Angaben von Wirtschaftsminister Hartmut Möllring (CDU) gibt es bereits einen Interessenten für das Werk. Dieser sei dem Unternehmen bekannt, Einzelheiten könne er aber nicht mitteilen, sagte er. Ein Unternehmenssprecher betonte, die Produktion gehe normal weiter.

Die Mitteldeutschen Fahrradwerke (Mifa) hatten am Montag einen Antrag auf Insolvenz in Eigenverwaltung gestellt. Zuvor waren Verhandlungen über den Einstieg des indischen Fahrradherstellers Hero Cycles geplatzt. Großaktionär bei Mifa ist der frühere AWD-Eigentümer Carsten Maschmeyer. Bisherige Sanierungspläne hatten vorgesehen, dass Anleihegläubiger und Altaktionäre auf einen großen Teil ihrer Ansprüche verzichten und die Inder für 15 Millionen Euro die Mehrheit der Firma erhalten.

Quelle: ntv.de, kst/dpa

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