Wirtschaft

Opel bremst Geschäft weiter General Motors boomt mit US-Automarkt

Inzwischen auch in Deutschland beim Händler zu haben: Der Chevrolet Camaro.

Inzwischen auch in Deutschland beim Händler zu haben: Der Chevrolet Camaro.

(Foto: REUTERS)

Der US-Automarkt ist derzeit nicht zu bremsen, und GM fährt mit auf der Überholspur. Der Konzern verdoppelt fast seinen Gewinn - trotz einer tödlichen Pannenserie und einem schweren Klotz am Bein.

Der US-Autobauer General Motors hat einmal mehr vom boomenden nordamerikanischen Automarkt profitiert. Er hat seinen Gewinn im vierten Quartal nahezu verdoppelt und die Erwartungen um Längen übertroffen. In Europa jedoch weitete sich der Verlust der Opel-Konzernmutter wegen des schwachen Russlandgeschäfts aus.

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General Motors (GM) 45,95

So verbuchte GM in Europa einen operativen Verlust von 393 Millionen US-Dollar nach 363 Millionen im Vorjahreszeitraum. Im schwierigen Markt Russland versuchte GM, mit einer Absenkung der Produktion gegenzusteuern. Im Gesamtjahr verlor der Konzern in Europa 1,37 Milliarden Dollar nach 869 Millionen Dollar 2013.

Opel-Chef Karl-Thomas Neumann sagte, die deutsche Tochter habe dennoch Fortschritte erzielt und sei auf gutem Wege, 2016 wieder profitabel zu werden. Die Europa-Marken Opel und Vauxhall hätten im vergangenen Jahr 1,07 Millionen Fahrzeuge verkauft. Mit dem Zuwachs von 3,4 Prozent sei der Branchenschnitt deutlich übertroffen worden. "Unser Marktanteil stieg auf 5,75 Prozent", so Neumann. Die Verluste erklärte er mit der Stilllegung der Produktion in Bochum, die zu Sonderkosten geführt habe.

Tödliche Pannenserie

In Nordamerika lief es deutlich besser. Hier kletterte der operative Gewinn im Zeitraum von Oktober bis Dezember von 1,88 auf 2,21 Milliarden Dollar.

GM hatte 2014 vor allem durch Zündschloss-Probleme von sich reden gemacht. Massenhafte Rückrufe belasteten das Ergebnis deutlich. Im Skandal um den verspäteten Rückruf von Fahrzeugen mit defekten Zündschlössern hat GM mittlerweile 51 Todesfälle eingeräumt. GM zahlt für jedes Todesopfer mindestens eine Million Dollar (gut 880.000 Euro), für hinterbliebene Ehepartner und Unterhaltsberechtigte sollen je 300.000 Dollar fließen. Dazu kommen weitere Entschädigungszahlungen für erlittene Verletzungen.

Insgesamt kletterte der Gewinn ohne Dividenden von gut 1 Milliarde im Vorjahreszeitraum auf knapp 2 Milliarden Dollar. Bereinigt um Sonderbelastungen verdiente der Konzern 1,19 Dollar je Aktie und übertraf die Analystenschätzung von 0,83 Dollar spielend. Nach Dividenden betrug der Gewinn 1,11 Milliarden nach 953 Millionen Dollar im Vorjahr. Der Umsatz fiel leicht von 40,5 auf 39,5 Milliarden Dollar.

Ab dem zweiten Quartal sollen die Anleger stärker am Unternehmenserfolg beteiligt werden. Die Ausschüttung soll dann um 20 Prozent auf 0,36 Dollar je Aktie steigen. Das Board muss die Entscheidung noch absegnen.

Quelle: ntv.de, bdk/dpa/AFP/rts/DJ

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