Wirtschaft

Schmorende Kabel bei Fiat GM warnt vor Motorbränden

Ein Dodge "Ram", hier in der Version "Rebel": Bei der Chrysler-Tochter Dodge sind Neuwagen der Reihe "Ram Pickup" betroffen.

Ein Dodge "Ram", hier in der Version "Rebel": Bei der Chrysler-Tochter Dodge sind Neuwagen der Reihe "Ram Pickup" betroffen.

(Foto: REUTERS)

Im Schatten der VW-Affäre kämpfen zwei wichtige Wettbewerber des Wolfsburger Autobauers im US-Markt mit sehr viel gravierenderen Mängeln. Bei bestimmten Modellen von GM und Fiat Chrysler kann schlimmstenfalls Feuer an Bord ausbrechen.

Der US-Automobilkonzern General Motors (GM) muss wegen Brandgefahr bei älteren Fahrzeugen insgesamt 1,4 Millionen Autos in die Werkstätten bitten. Beim harten Abbremsen könnten Öltropfen auf den heißen Auspuffkrümmer gelangen und ein Feuer im Motorraum auslösen, teilte der größte Pkw-Hersteller der Vereinigten Staaten mit.

Betroffen seien Modelle der Baujahre 1997 bis 2004. Die überwiegende Mehrheit der fraglichen Fahrzeuge rollen seit Jahren über US-Straßen. Im Heimatmarkt muss GM bei 1,3 Millionen Autos nachbessern. Die übrigen betroffenen Modelle gingen an Kunden in Kanada und in Mexiko.

GM kennt 19 Fälle

In den letzten sechs Jahren seien in diesem Zusammenhang 19 kleinere Verletzungen gemeldet worden, heißt es bei GM. Unfälle oder gar Tote habe es nicht gegeben, versucht der Hersteller zu beruhigen. Dennoch dürfte der neuerliche Rückruf über die Landesgrenzen hinaus für Aufsehen sorgen - auch, weil im Fall von GM schlimmstenfalls tatsächlich akute Gefahr für Leib und Leben besteht.

Im Skandal um defekte Zündschlösser konnte sich General Motors zuletzt mit den US-Behörden auf die Zahlung von 900 Millionen Dollar Strafe einigen. Mit diesen Problemen werden 124 Todesfälle in Verbindung gebracht.

Wacklige Hinterachse

Von kostspieligen Qualitätsmängeln ist allerdings nicht nur GM betroffen. Auch der italienisch-amerikanische Wettbewerber Fiat Chrysler rief zeitgleich wegen zwei verschiedener Probleme insgesamt rund 141.000 Fahrzeuge in den USA zurück. Mängel gibt es laut Unternehmensmitteilung bei den beiden Konzernmarken Dodge und Jeep.

Bei neuen Wagen des Modells "Ram 1500" geht es den Angaben zufolge um einen Fehler bei der Hinterachse. Bei den 65.760 mängelbehafteten Pickup-Trucks könnten Überhitzungen zu Problemen beim Antiblockiersystem führen, wodurch schlimmstenfalls die hintere Achswelle brechen und Räder abfallen könnten.

Bei 75.364 Fahrzeugen vom Typ Jeep "Cherokee" könnten dagegen Kabel der Klimaanlage zu nahe an dem Auspuffkrümmer verbaut worden sein, wodurch ein Brand entstehen könnte. Ob es bei diesen beiden Mängeln bereits zu Unfällen kam, ist dem Hersteller nicht bekannt. Weltweit betreffen die beiden Rückrufaktionen bei Fiat Chrysler zusätzlich mehr als 40.000 Wagen, die meisten davon in Kanada und Mexiko.

Für Fiat Chrysler ist es ebenfalls nicht der erste Rückruf wegen brandgefährlicher Mängel: Erst im Juli verdonnerten die US-Verkehrssicherheitsbehörden NHTSA den Hersteller zur Zahlung von 105 Millionen Dollar.

Quelle: ntv.de, mmo/dpa/rts

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