Wirtschaft

Neuer Millionen-Rückruf GM steckt in der Imagekrise

General Motors ist im Wettbewerb mit Volkswagen und Toyota um die automobile Weltspitze. Doch die Qualität scheint dabei auf der Strecke zu bleiben, wie rund 20 Rückrufe allein seit Jahresanfang zeigen. Ein Ende ist nicht absehbar.

Die technischen Probleme werden für General Motors (GM) immer teurer. Die Belastungen aus Rückrufen summieren sich im zweiten Quartal auf mittlerweile 400 Millionen Dollar. 200 Millionen Dollar stammten allein von einem neuen Rückruf. Diese betrifft dem Konzern zufolge 2,4 Millionen Fahrzeuge. Seit Anfang des Jahres hat GM rund 20 Rückrufaktionen mit mehreren Millionen Fahrzeugen weltweit gestartet. Erst Mitte Mai hatte der VW- und Toyota-Konkurrent insgesamt 2,7 Millionen Autos zurückgerufen.

GM
General Motors (GM) 45,84

Der jetzige Rückruf bezieht sich ausschließlich auf die USA und betrifft hauptsächlich die Marken Chevrolet und Buick. Vor allem handelt es sich um Probleme mit dem Sicherheitsgurt und dem Getriebe.

SEC ermittelt

Die neue GM-Chefin Mary Barra, die erste Frau an der Spitze eines großen Pkw-Konzerns, hatte erst im Januar ihren neuen Posten angetreten. Seitdem ist sie vor allem damit beschäftigt, die Pannenserie aufzuklären, sich für Fehler zu entschuldigen und neue Köpfe und Strukturen bei GM zu installieren. Sie hat jedoch bereits zahlreiche Hebel in Bewegung gesetzt, um die Krise in den Griff zu bekommen: Sie spaltet deshalb die Konstruktionssparte in zwei Teile auf und schuf bereits im März den Posten eines Sicherheitschefs.

Vorige Woche erst hat sich General Motors seinen Streit mit dem US-Verkehrsministerium im Zündschloss-Skandal beigelegt. Der Konzern muss die nach dem Gesetz höchstmögliche Strafe von 35 Millionen Dollar zahlen und Änderungen in seinem Umgang mit Sicherheitsbeschwerden vornehmen.

Mit der Einigung ist die Sache für GM aber noch nicht ausgestanden. Das US-Justizministerium führt derzeit strafrechtliche Untersuchungen durch, auch die US-Börsenaufsicht SEC ermittelt.

Das Unternehmen hat, nachdem GM-Ingenieure das Problem entdeckt hatten, fast ein Jahrzehnt mit den Rückrufen gewartet. Mit den defekten Zündschlössern werden 13 Todesfälle in Verbindung gebracht.

Quelle: ntv.de, bad/DJ/rts

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