Wirtschaft

SUV-Modell für Rüsselsheim geplant GM steckt halbe Milliarde in Opel

Für das Opel-Stammwerk in Rüsselsheim plant GM die Produktion eines neuen SUV.

Für das Opel-Stammwerk in Rüsselsheim plant GM die Produktion eines neuen SUV.

(Foto: picture alliance / dpa)

Mit kräftigen Investitionen will General Motors seine Tochter Opel wieder auf die Gewinnspur schicken. Mit mehr als einer halben Milliarde Euro sollen europäische Standorte modernisiert werden. GM lüftet auch das Geheimnis um das neue Modell für Rüsselsheim.

Während in der Fertigung in Bochum im kommenden Monat die Lichter ausgehen, wird an den anderen deutschen Standorten frohlockt: General-Motors investiert erneut massiv in seine defizitäre Europa-Tochter Opel. Insgesamt nehme der Mutterkonzern mehr als eine halbe Milliarde Euro in die Hand, um nach 2016 die Werke in Rüsselsheim, Kaiserslautern und im polnischen Tichy für den Bau von spritsparenden Motoren und Getrieben zu modernisieren, teilte der Rüsselsheimer Autobauer mit.

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Bereits im Frühjahr hatte Opel in Rüsselsheim Investitionen von 245 Millionen Euro angekündigt, um dort neben dem Mittelklassewagen Insignia ein zweites Modell vom Band laufen zu lassen. Nun teilte Opel mit, dass dies ein großer sportlicher Geländewagen (SUV) sein wird. "Dieses SUV wird ein zweites Flaggschiff der Marke neben dem Insignia", sagte die Managerin.

"Opel ist von hoher strategischer Bedeutung für GM", sagte Konzernchef Mary Barra. Die zusätzlichen Investitionen sollten Opel helfen, seine Position in Europa zu stärken. Sie seien zudem "ein klares Bekenntnis von GM zu Opel, zu Deutschland und zu Europa".

Bis 2018 sind 27 neue Opel-Modelle geplant

In der Vergangenheit waren mehrere Sanierungsversuche von GM ins Leere gelaufen, weil der US-Konzern kaum in seine Tochter investierte. Anfang 2013 hatte GM dies geändert und Investitionen von vier Milliarden Euro bis 2016 angekündigt, um das Europageschäft auf Kurs zu bringen. Damit soll ein Großteil der Modelloffensive bestritten werden, die Opel derzeit umsetzt. Bis 2018 sind insgesamt 27 neue Modelle und 17 neue Motoren geplant.

Opel-Chef Karl-Thomas Neumann kündigte zudem an, dass im Werk in Eisenach ab Mitte nächsten Jahres eine dritte Schicht eingeführt werden soll. Die Nachfrage nach dem Stadtflitzer Adam und nach dem neuen Corsa, die dort gebaut werden, sei hoch. Zuvor hatte es Spekulationen gegeben, Eisenach könnte den Corsa an das Opel-Werk in Spanien verlieren, wo dieses Modell ebenfalls vom Band läuft. Der Corsa ist der zweitwichtigste Wagen der Marke und kommt im Januar in den Handel, bereits heute liegen 45.000 Bestellungen vor. GM will Opel nach zehnjähriger Durststrecke 2016 endlich wieder in die Gewinnzone führen.

Opel baut sein Führungsteam um

Unterdessen wurde bekannt, dass Opel sein Führungsteam umbaut. Weil Entwicklungschef Mike Ableson ins GM-Management wechselt, übernimmt Charlie Klein (54) die Verantwortung über die Fahrzeugentwicklung zum 1. Januar 2015, wie die Opel Group berichtete. Klein ist bisher für das Nutzfahrzeuggeschäft zuständig.

Gleichzeitig tritt mit Carsten Wreth ein branchenfremder Manager ins Unternehmen ein. Der 49-Jährige kommt von Telefonica Global Services und soll dem Comeback von Opel weiteren Schwung geben. Wreth wird die neu geschaffene Position eine Vize-Präsidenten für "Kundenerfahrung" (Customer Experience) in Europa übernehmen.

Quelle: ntv.de, kst/rts/DJ/dpa

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