Wirtschaft

Trotz Absatzsteigerung GM kommt an VW nicht ran

GM-Chefin Mary Barra präsentiert ordentliche Zahlen.

GM-Chefin Mary Barra präsentiert ordentliche Zahlen.

(Foto: AP)

Der Opel-Mutterkonzern General Motors steigert ihre globalen Verkäufe trotz Massenrückrufen im Heimatmarkt. Doch die Konkurrenz hat dennoch die Nase vorn. GM muss einen Milliardenbetrag für Entschädigungen aufbringen.

Der US-Autobauer General Motors (GM) hat im vergangenen Jahr weltweit 9,92 Millionen Fahrzeuge verkauft. Trotz des Skandals um defekte Zündschlösser sei der Absatz im Vergleich zu 2013 um zwei Prozent gestiegen, teilte der Konzern auf der Automobilmesse in Detroit mit. GM-Chefin Mary Barra erwartete für dieses Jahr eine Fortsetzung des Wachstumskurses.

GM
General Motors (GM) 45,84

GM blieb allerdings hinter dem Volkswagen-Konzern zurück, der im vergangenen Jahr als erster Autobauer mehr als zehn Millionen Fahrzeuge weltweit verkauft hatte. VW konnte nach eigenen Angaben zwischen Januar und Dezember 10,14 Millionen Fahrzeuge ausliefern. Die Zahlen für Toyota, den dritten globalen Automobilriesen, sind noch nicht bekannt. Der japanische Konzern rechnet aber mit 10,22 Millionen verkauften Fahrzeugen im Jahr 2014 und würde damit seine Spitzenposition verteidigen.

GM musste Anfang vergangenen Jahres 2,6 Millionen Autos aus den Jahren 2003 bis 2011 zurückrufen, weil die Zündschlösser während der Fahrt in die Aus-Position springen können. Dem Unternehmen wird vorgeworfen, die Lösung des Problems verschleppt zu haben. GM hatte im Dezember mehr als 40 Todesfälle im Zusammenhang mit dem Defekt eingeräumt, nachdem anfänglich nur von 13 Toten die Rede war.

Als Reaktion auf die Affäre hatte Barra eine Qualitätsüberprüfung bei GM-Modellen veranlasst, die weitere Rückrufe zur Folge hatte. Der Konzern holte seit Jahresbeginn 2014 weltweit mehr als 30 Millionen Autos wegen verschiedener Mängel in die Werkstätten. Besonders betroffen ist der nordamerikanische Markt.

Viel Geld für Entschädigungen

Im Mai hatte GM wegen der verspäteten Rückrufe die Zahlung einer Geldbuße von 35 Millionen Dollar an die US-Verkehrssicherheitsbehörde NHTSA akzeptiert. Der Konzern teilte mit, im vergangenen Jahr Entschädigungen in Höhe von gut 1,8 Milliarden Dollar getätigt zu haben. Weitere 1,2 Milliarden Dollar seien für Zahlungen an Opfer und deren Angehörige in diesem Jahr zurückgelegt worden.

Der Entschädigungsfonds wird von dem Staranwalt Kenneth Feinberg verwaltet. Mitte Dezember hatte Feinberg mitgeteilt, dass seit August mehr als 2300 Forderungen eingegangen seien. GM zahlt für jedes Todesopfer mindestens eine Million Dollar, für hinterbliebene Ehepartner und Unterhaltsberechtigte fließen je 300.000 Dollar. Dazu kommen weitere Entschädigungszahlungen für erlittene Verletzungen. Die Frist für Antragsteller läuft Ende Januar ab.

Quelle: ntv.de, wne/AFP

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