Wirtschaft

3D-Druckhersteller im Visier GE will SLM und Arcam schlucken

Blick auf das Lübecker Firmengelände von SLM Solutions.

Blick auf das Lübecker Firmengelände von SLM Solutions.

(Foto: picture alliance / dpa)

Der 3D-Druck rückt nun auch verstärkt in den Fokus von General Electric (GE). Der US-Industrieriese will sein Geschäft auf diesem Gebiet forcieren. Dafür nimmt er neuen zehnstelligen Dollarbetrag in die Hand.

General Electric (GE) will den Geschäftsbereich 3D-Druck mit einer Milliardeninvestition in Europa ausbauen. Der US-Industriekonzern bietet 1,4 Milliarden US-Dollar für die Lübecker SLM Solutions und die schwedische Arcam AB. Dabei lockt GE die Aktionäre mit einer kräftigen Prämie: Für die SLM Solutions legen die Amerikaner 38 Euro in bar je Aktie oder insgesamt 672 Millionen Euro auf den Tisch, ein Aufschlag von knapp 37 Prozent. Für die Schweden bietet der US-Konzern 285 Schwedische Kronen, was einer Prämie von sogar gut 50 Prozent entspricht.

General Electric habe erklärt, die weitere Entwicklung der SLM Solutions langfristig zu unterstützen, teilte SLM weiter mit. "Dabei sollen die bestehenden Standorte der Gesellschaft sowie die Belegschaftsstärke erhalten und ausgebaut werden." Zudem würde General Electric den Verbleib des bestehenden Managements in der SLM Solutions "begrüßen".

Der US-Konzern hat sich bereits einen Anteil von 31,5 Prozent an SLM für den Fall gesichert, dass die Offerte erfolgreich ist, wie SLM weiter mitteilte. Zustimmen müssen wie üblich die Behörden zustimmen, die Mindestannahmeschwelle liege bei 75 Prozent.

SLM und Arcam unterstützen Übernahme

Die Zustimmung von SLM hat GE dabei quasi sicher. "Vorbehaltlich der Prüfung der Angebotsunterlage beabsichtigen Vorstand und Aufsichtsrat von SLM Solutions, das geplante Übernahmeangebot auf Basis einer gestern getroffenen Zusammenschlussvereinbarung zu unterstützen", erklärten die Norddeutschen.

"General Electric begleitet uns als Anwender und Kunde schon seit unserer Anfangszeit", erklärte SLM-Aufsichtsratschef Hans-Joachim Ihde. "Gemeinsam werden wir am Standort Lübeck unsere Zukunftstechnologie weiter entwickeln und unser Unternehmen als Teil eines international erfolgreichen Großkonzerns noch breiter aufstellen", zeigte sich Markus Rechlin, Vorstandsvorsitzender des Herstellers von 3D-Metalldruckern zuversichtlich.

Beide Unternehmen profitabel

SLM blickt auf eine rasante Geschäftsentwicklung zurück. Nachdem vor fünf Jahren noch Erlöse von 11,9 Millionen Euro erzielt wurden, erwirtschaftete das Unternehmen vergangenes Jahr mit 260 Mitarbeitern Umsätze von gut 66 Millionen Euro. Zudem erzielte SLM immerhin einen kleinen Gewinn.

Die schwedische Arcam erzielte 2015 mit etwa 285 Mitarbeitern Erlöse von 68 Millionen US-Dollar und ebenfalls einen kleinen Gewinn. Auch hier will GE sowohl die Standorte als auch das Management und die Mitarbeiter behalten. Das Board von Arcam unterstütze die Offerte aus den USA.

Quelle: ntv.de, wne/DJ

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