Wirtschaft

Aufschwung für die US-Industrie? GE rechnet fest mit Trump-Effekt

2da6d1bd065fd5ba450613038f58012e.jpg

(Foto: REUTERS)

Der US-Industriegigant General Electric setzt große Hoffnungen auf den neuen Präsidenten: Konzernchef Immelt stellt Aktionären am Tag von Trumps Amtseinführung deutlich steigende Umsätze in Aussicht.

Der Siemens-Konkurrent General Electrics (GE) geht dank guter Geschäfte mit Kraftwerken und Windanlagen mit einigem Rückenwind ins neue Jahr. Der Umsatz kletterte im Gesamtjahr 2016 um fünf Prozent auf 124 Milliarden Dollar (rund 116 Milliarden Euro), wie der US-Konzern mitteilte. Der Gewinn summierte sich auf 9,5 Milliarden Dollar nach einem Verlust von fast sechs Milliarden im Vorjahr.

General Electric
General Electric 162,66

Im Schlussquartal 2016 verzeichnete das US-Traditionsunternehmen einen Zuwachs im Auftragseingang von gut vier Prozent auf 34 Milliarden Dollar. Allerdings hinterlässt der harte Preiskampf erste Spuren in der GE-Bilanz: Die Rendite im Industriegeschäft ging leicht auf 11,4 Prozent zurück und liegt damit nur noch wenig über den Werten des Münchner Wettbewerbers. An der Börse kam dies nicht gut an, die GE-Titel sackten im frühen Handel vor dem Wochenende um fast zwei Prozent ab.

Auch das schwache Ölgeschäft bereitet GE weiterhin Probleme. In den letzten drei Monaten des zurückliegenden Jahres sank der Quartalsumsatz verglichen mit dem Vorjahreswert um gut zwei Prozent auf 33,1 Milliarden Dollar (31,1 Milliarden Euro). Die Bilanz litt stark unter der Öl- und Gas-Sparte, wo die Erlöse um 22 Prozent schrumpften. Analysten hatten hier mit mehr Umsatz gerechnet.

Bisher konnte GE die Krise im Rohstoffsektor weitgehend stabil wegstecken. Die Unternehmen der Öl- und Gasbranche hatten angesichts niedriger Weltmarktpreise ihre Investitionen stark zurückgeschraubt. Anders als der Schweizer Wettbewerber ABB, der massiv unter dem Trend leidet, konnten die Amerikaner die Delle auf anderen Geschäftsfeldern ausgleichen. Der Umsatz im Geschäft mit Öl- und Gastechnik sackte zuletzt zwar um gut ein Fünftel ab, die Kraftwerkssparte machte den Einbruch auch dank der Übernahme der französischen Alstom in etwa wett.

Trump-Faktor in der Prognose

Zudem konnte GE vor allem mit Erneuerbaren Energien gute Geschäfte auf dem US-Heimatmarkt verbuchen. Die angekündigten Investitionen des neuen US-Präsidenten Donald Trump lassen den größten amerikanischen Infrastrukturausrüster zuversichtlich ins neue Jahr schauen. Das organische Umsatzplus - also ohne Zukäufe - werde bis zu fünf Prozent betragen, bekräftigte Vorstandschef Jeff Immelt.

Siemens hatte sich etwas vorsichtiger für das laufende Jahr geäußert, hofft aber ebenfalls auf neue Aufträge zur Erneuerung der amerikanischen Versorgungstechnik. GE-Chef Immelt will wie die europäischen Wettbewerber groß vom Trend zur Digitalisierung der Industrie profitieren. "Wir werden weiterhin ins industrielle Internet investieren, um unsere Kunden bei Leistung und Produktivität führend zu machen", kündigte Immelt an.

Die großen Technologiekonzerne auf beiden Seiten des Atlantiks versprechen sich viel von der sogenannten Industrie 4.0. Allein Siemens kaufte in den letzten Jahren ein Dutzend Softwarefirmen für rund neun Milliarden Euro, um bei der Digitalisierung der Fertigung vorn mitzuspielen.

Quelle: ntv.de, mmo/dpa/rts

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen