Wirtschaft

Mittelständler auf Einkaufsliste GE greift in Deutschland an

Der US-Technologiekonzern General Electric will gezielt deutsche Mittelständler übernehmen.

Der US-Technologiekonzern General Electric will gezielt deutsche Mittelständler übernehmen.

(Foto: picture alliance / dpa)

Der US-Technologiekonzern General Electric greift den Rivalen Siemens direkt in seinem Heimatrevier an: Künftig will General Electric gezielt deutsche Mittelständer mit richtungsweisenden Technologien übernehmen. Für die Großoffensive auf die Münchner stehen Milliarden bereit.

Deutschland rückt ins Fadenkreuz von General Electric: Der US-Industriekonzern will in Deutschland mittelständische Firmen mit erfolgreichen Technologien übernehmen. "Bis Jahresende hoffen wir, dass wir eine Übernahme geschafft haben'', sagte GE-Manager Christoph Reimnitz der "Süddeutschen Zeitung". Dafür hat der Siemens-Rivale in seiner Deutschland-Zentrale in Frankfurt am Main ein vierköpfiges Team aufgestellt, das Reimnitz leitet. Reimnitz sucht "Technologieführer" als Ergänzung für alle Sparten von GE. Dazu zählen unter anderem Energie- und Medizintechnik, aber auch das Finanzgeschäft (GE Capital).

Üblicherweise investiert GE laut Reimnitz fünf bis sechs Mrd. US-Dollar weltweit pro Jahr in Zukäufe. Hätten die Übernahme-Teams gute Ideen, könne es aber auch mehr sein, sagte er. Wie viel davon nach Deutschland fließt, wollte er nicht sagen, "doch dieser Markt steht nun im Fokus des Konzerns", erklärte der Manager. Im Moment besuche er in Deutschland vier bis acht Firmen pro Monat - "auch wenn nicht immer eine mögliche Übernahme dahinter steckt". Außerdem machten ihm Investmentbanken viele Vorschläge für Zukäufe.

Mit Vorsicht betrachtet Reimnitz Käufe börsennotierter Unternehmen: Übernahmeversuche an der Börse hätten viel Aufmerksamkeit zur Folge, die Aktienkurse stiegen, das Geschäft sei kompliziert, sagte er. Er erwerbe lieber Betriebe in Familienbesitz. Was den Preis angeht, seien Firmen gerade fair bewertet, erklärte der Manager. Schwäche sich die Konjunktur im Herbst ab, könnten die Bewertungen jedoch sinken.

Bislang beschäftige GE in Deutschland 7000 Mitarbeiter an 70 Standorten, doch das Unternehmen will seine Präsenz im Heimatland von Siemens ausbauen. Das börsennotierte Unternehmen ist unter anderem in der Medizin-, Beleuchtungs- und Energietechnik und dem Finanzierungsgeschäft tätig. Der Jahresumsatz betrug zuletzt 147 Mrd. US-Dollar.

Quelle: ntv.de, rts/dpa

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