Wirtschaft

Börsenstars 2016 Fünf Aktien, die gut fürs Depot waren

Stars und Sternchen 2016

Stars und Sternchen 2016

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Auch wenn Indizes wie der Dax oder der MDax 2016 keine großen Sprünge machten, brannten einige Aktien doch regelrechte Kursfeuerwerke ab. Besonders lukrativ waren Nebenwerte. Absoluter Spitzenreiter waren MBB mit plus 160 Prozent.

Der deutsche Aktienmarkt hat 2016 eine solide Entwicklung geliefert. Den Start in das Jahr verpatzte der Index zwar zunächst. Er fiel am 11. Februar auf sein Jahrestief bei 8.670 Punkten. Diese Delle merzte er bis zum Sommer aber wieder aus. Gerettet wurde die positive Performance durch die Jahresendrally, die Anfang Dezember bei 10.500 Punkten startete. Zuletzt lag der Dax bei 11.468 Punkten nur 13 Punkte unter dem Jahreshoch vom 27. Dezember und damit knapp sieben Prozent höher als zum Jahresende 2015.

Auch wenn Indizes wie der Dax oder der MDax keine großen Sprünge machten - der TecDax verzeichnete sogar ein kleines Minus -, brannten einige Aktien regelrechte Kursfeuerwerke ab. Mit Adidas ist ein alter Bekannter auf der Liste der Kursgewinner am deutschen Aktienmarkt. Kursverdoppler gab es diesmal nur bei ausgesuchten Nebenwerten. Hier eine Auswahl der Aktien, die 2016 zu den Gewinnern am Aktienmarkt gehörten: 

Adidas - der Dauerläufer

Adidas
Adidas 206,55

Die Aktie von Adidas war 2016 im Dax erneut erste Wahl. In den vergangenen beiden Jahren hat sich der Kurs nahezu verdreifacht. 2016 legte die Aktie um 64 Prozent zu. Die Staffelübergabe in der Unternehmensführung ist erfolgt, nun liegt es am neuen CEO Kasper Rorsted, die Erfolgsstory weiter zu schreiben. Zu seinen Aufgaben wird es gehören, die Attraktivität von Reebok zu steigern. Während die Marke Adidas währungsbereinigt im dritten Quartal um 20 Prozent zulegte, erreichte Reebok lediglich ein Plus von 7 Prozent.

Auch wenn sich das Wachstumstempo im kommenden Jahr etwas abkühlen könnte, trauen die Analysten von Mainfirst dem neuen Unternehmenslenker zu, die Strategie erfolgreich umzusetzen und die Marge deutlich zu steigern. Damit könnte die Erfolgsgeschichte aus Herzogenaurach weiter geschrieben werden. 

Covestro startet durch

Covestro
Covestro 50,20

Erst vor gut einem Jahr kam die Bayer-Tochter Covestro an die Börse. Der Angebotspreis für die Kunststoffsparte der Leverkusener war nach einem ersten gescheiterten Versuch noch reduziert worden, bei 24 Euro griffen die Investoren dann zu. Den Ausgabepreis sah die Aktie dann nie wieder. Aktuell liegt der Kurs bei 67,62 Euro, seit Jahresbeginn entspricht das einem Plus von 103 Prozent.

Positiv für das Unternehmen werten die Analysten von Kepler unter anderem die Preisentwicklung für Polyurethane. Starke Nachfrage nach dem Kunststoff kommt aus den Sektoren Automobil, Bau und Möbelherstellung. Das Kepler-Kursziel von 73 Euro bietet zwar noch Aufwärtspotenzial für 2017, allerdings hängt eine mögliche Platzierung wie ein Damoklesschwert über der Aktie.

Die Überlegung dahinter geht so: Kauft Bayer das US-Unternehmen Monsanto, könnte die 64-Prozent-Beteiligung an der Tochter Covestro verkauft werden, um Geld in die Kasse zu bekommen. Kurzfristig dürfte dies die Aktie des Hightech-Kunststoffherstellers belasten, mittelfristig könnte es aber auch für neue Fantasie sorgen. Mit dem dann höheren Streubesitz dürfte Covestro schon bald in den Dax aufsteigen. 

Siltronic seit Allzeittief mehr als verdreifacht

Siltronic
Siltronic 83,25

Wie Covestro kam die Wacker-Tochter Siltronic erst 2015 an die Börse. Allerdings mussten die Münchener hier zunächst durch ein Tal der Tränen. Vom Ausgabekurs von 30 Euro fiel die Aktie zurück, um bei 12,18 Euro am 11. Februar den Tiefpunkt auszuloten. Doch das zyklische Geschäft mit den hauchdünnen Siliziumscheiben (Wafern) hat sich stabilisiert. Zudem konsolidiert die Branche. Global Wafers aus Taiwan legte im August ein Übernahmeangebot für den Wettbewerber Sunedison Semiconductor aus den USA vor. Die Bewertung war, verglichen mit dem Siltronic-Kurs damals, doppelt so hoch.

Was folgte war Übernahmefantasie bei Siltronic, immer ein guter Nährstoff für steigende Kurse. Zwischenzeitlich wurde die chinesischen National Silicon Industry Group als potenzieller Käufer gehandelt. Charmant für einen möglichen Käufer ist, dass die Mutter Wacker Chemie gerne aus ihrer Mehrheits- eine Minderheitsbeteiligung machen würde. Dies würde dem Käufer den Einstieg erleichtern. Nachdem die Aktie gut gelaufen ist und eine Übernahmeprämie bereits im Kurs enthalten ist, dürfte die Luft für weitere Gewinne zunächst dünn geworden sein. Seit dem Tief hat sich der Siltronic-Kurse mehr als verdreifacht. Seit Jahresbeginn beläuft sich das Plus auf knapp 97 Prozent. 

Washtec wäscht noch viele Autos

Washtec
Washtec 39,30

Von der Liebe der Deutschen zu ihren Autos profitiert Washtec, ein Hersteller von Waschstraßen. Die Augsburger haben mit einem Marktanteil von rund 80 Prozent den Heimatmarkt in Deutschland fest im Griff, in Europa gibt es mit einem Marktanteil von rund 40 Prozent noch die Möglichkeit, zu expandieren. Nachdem Washtec im März in den SDax aufstieg, folgten saubere Kursgewinne, die allerdings nicht ganz an das 132-prozentige Plus aus dem Vorjahr anknüpfen konnten.

Weltweit sind rund 35.000 Autowaschanlagen von Washtec in Betrieb. Doch es gibt noch leere Flecken auf der Landkarte. So will das Unternehmen in den USA stärker vertreten sein, zudem ist Washtec in China kaum positioniert. Dort sind Arbeitskräfte noch billig und das Statussymbol Auto wird noch auf der Straße von Hand gewaschen. Sollten dort allerdings die Löhne und das Umweltbewusstsein steigen, könnte China die nächste Wachstumsstory für Washtec werden. Im Jahresverlauf 2016 ging es für Washtec um 64 Prozent nach oben. 

MBB dank Elektromobilität unter Strom

MBB
MBB 103,00

Eine Kursrakete in den Depots war 2016 die Aktie der Beteiligungsgesellschaft MBB. Die erste Beteiligung war die MBB Gelma Industrieelektronik GmbH - eine frühere Tochter des Konzerns Messerschmitt-Bölkow-Blohm - daher stammt der Name. 2006 ging das Unternehmen an die Börse. Der jüngste Coup war der Kauf von 75 Prozent an der Aumann Gruppe vor gut einem Jahr. Der Startschuss für die Aktienrally fiel mit der Mitteilung im November, die Maschinenbauaktivitäten in der Aumann AG zu bündeln und einen Börsengang zu erwägen.

Aumann baut unter anderem Maschinen, mit denen Hersteller von elektromagnetischen Komponenten die Spulen wickeln. Diese Spulen sind ein unverzichtbarer Bestandteil von Elektromotoren. Dabei geht es nicht darum,  Größe und Gewicht der Spule gering zu halten, sondern auch den Kupferverbrauch. Aumann ist damit für den Trend E-Mobility bestens aufgestellt. Nach der jüngsten Rally dürfte das weitere Aufwärtspotenzial in der marktengen Aktie allerdings zunächst begrenzt sein. Die Bilanz der MBB-Aktie seit Jahresbeginn: +162 Prozent.

Quelle: ntv.de, ddi/DJ

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