Wirtschaft

Athen will Flughäfen versilbern Fraport prüft neues Airport-Angebot

Der Flughafen Macedonia von Thessaloniki.

Der Flughafen Macedonia von Thessaloniki.

(Foto: picture alliance / dpa)

Der deutsche Flughafenbetreiber Fraport hat schon länger Interesse an 14 griechischen Flughäfen bekundet. Jetzt kommt Bewegung in die Sache. Weil ein Kauf umstritten ist, hat die Regierung in Athen sich etwas ausgedacht.

Fraport hat einen neuen Anlauf zum Kauf von 14 griechischen Flughäfen unternommen. Das berichtet die "Welt am Sonntag". Fraport-Chef Stefan Schulte sei kürzlich in Athen gewesen, um neue Möglichkeiten für eine Übernahme auszuloten. Die griechische Regierung stelle jetzt allerdings neue Bedingungen.

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Dem griechischen Fraport-Partner Copelouzos sei signalisiert worden, dass man noch einmal über die Zahl der zu privatisierenden Flughäfen reden wolle. Die Regierung wolle neben den 14 bekannten Flughäfen noch 30 andere, sehr unrentable Airports loswerden, schreibt die Zeitung. Überdies wolle die Regierung Teilhaberin an den Flughafengesellschaften bleiben. Angeblich seien die Fraport-Manager dennoch bereit, über diese Wünsche zu reden.

Ein Fraport-Sprecher bestätigte, dass der deutsche Flughafenbetreiber nach wie vor an den Flughäfen interessiert sei und deswegen Gespräche geführt würden. Zu den neuen Bedingungen, die Griechenland laut der Zeitung stellt, wollte er sich nicht äußern.

1,2 Milliarden Euro haben oder nicht haben

Die Fraport AG hatte im November gemeinsam mit ihrem griechischen Partner Copelouzos für rund 1,2 Milliarden Euro den Zuschlag für die Konzession zum Betrieb der Flughäfen von unter anderem Thessaloniki, Korfu, Mykonos, Rhodos und Santorin bekommen. Im Betreiberkonsortium soll das MDax-Unternehmen mindestens zwei Drittel halten. Fraport müsste bei einem Closing, das für Oktober angepeilt war, somit gut 800 Millionen Euro zahlen. Die beiden Partner sollen dann für die Instandhaltung, den Betrieb, das Management und den Ausbau der Regionalflughäfen bis zum Jahre 2055 verantwortlich sein.

Im Januar hatte die griechische Regierung geplante Privatisierungsvorhaben zunächst gestoppt. Der Verkauf des griechischen Tafelsilbers ist umstritten. Die griechischen Gewerkschaften wollen den Verkauf der Flughäfen stoppen. Die Begründung: Fraport, die Gesellschaft, die den Flughafen Frankfurt betreibt, gehöre mehrheitlich dem deutschen Staat. Dass griechisches Staatsvermögen an den deutschen Staat privatisiert werden solle, kritisierte die Gewerkschaft.

In ihrer Liste von Reformvorschlägen kündigte die Regierung unlängst aber an, den Verkauf bald zum Abschluss zu bringen. Die Flughäfen könnten somit ein Anfang der von den Gläubiger-Institutionen geforderten Privatisierung sein.

Quelle: ntv.de, ddi/DJ

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