Wirtschaft

Annahmeschwelle sinkt Finanzinvestoren erhöhen Druck auf Stada

Im Normalfall sollten die Finanzinvestoren bei Stada nun zum Zug kommen.

Im Normalfall sollten die Finanzinvestoren bei Stada nun zum Zug kommen.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Stada notieren über 65 Euro. Das Übernahmeangebot von Bain und Cinven ist daran nicht ganz unschuldig. Allerdings: Der Deal kam nicht zustande. Nun wird nachgelegt - in mehrfacher Hinsicht.

Die Finanzinvestoren Bain und Cinven haben sich genau vier Wochen Zeit genommen für ihren zweiten Anlauf zur Übernahme von Stada - und keinen Tag mehr. Eine Verlängerung der Annahmefrist, die am 16. August 2017 um Mitternacht ausläuft, werde es nicht geben, sagte eine informierte Person zu Dow Jones Newswires.

Grund dafür sei auch der Termin der Hauptversammlung des Arzneimittelherstellers aus Bad Vilbel, die am 30. August in Frankfurt stattfindet. Um dort stimmberechtigt zu sein, müssen Aktionäre ihre Aktien anmelden und können sie dann vorübergehend nicht handeln. Der 16. August sei deshalb eine "harte Deadline", die Anteilseigner sollten nicht auf eine Verlängerung hoffen, sagte die informierte Person.

Bei ihrer ersten Offerte hatten die Bieter wegen der schleppenden Annahme die Mindestannahmeschwelle von 75 auf 67,5 Prozent gesenkt und die Angebotsfrist verlängert. Trotzdem scheiterten sie am Ende knapp, Bain und Cinven wurden nur 65,5 Prozent der Aktien angedient. Die Mindestannahmeschwelle des neuen Gebots wurde auf 63 Prozent gesenkt.

Neues Angebot

Am Morgen veröffentlichte das Übernahmevehikel der Investoren, Nidda Healthcare, die Angebotsunterlage für die zweite leicht höhere Offerte. Die Finanzaufsicht Bafin hatte mit Zustimmung des Unternehmens die einjährige Sperrfrist für ein erneutes Übernahmeangebot aufgehoben. Diesmal hat eine Reihe von Aktionären bereits unwiderruflich zugesagt, ihre Stada-Aktien zu den neuen Konditionen anzudienen. Die Zusagen entsprechen rund 19,6 Prozent des Grundkapitals. Ein Selbstläufer ist die Offerte damit allerdings noch nicht.

Die neue Offerte ist mit 66,25 Euro je Aktie 0,25 Euro höher als die erste. Darin enthalten ist die Dividende für das vergangene Jahr von 0,72 Euro je Anteil. Das Angebot bewertet die im MDAX notierte Stada Arzneimittel AG  mit einem Eigenkapitalwert von rund 4,12 Milliarden Euro und damit rund 16 Millionen höher als zuvor.

Quelle: ntv.de, bad/DJ

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