Wirtschaft

Analysten kritisieren Dividende Fielmann kann Aktionäre nicht begeistern

Auch für 2015 gibt sich Fielmann zuversichtlich und will seine Marktanteile ausbauen.

Auch für 2015 gibt sich Fielmann zuversichtlich und will seine Marktanteile ausbauen.

(Foto: picture alliance / dpa)

Eigentlich läuft es prächtig für Fielmann: Umsatz und Gewinn der Optiker-Kette steigen. Auch 2015 soll die Erfolgsstory weitergehen - der gigantische Marktanteil soll ausgebaut werden. Trotzdem meiden Anleger die Aktie - Experten geben Hinweise auf die Ursachen.

Die Optikerkette Fielmann hat mit den Brillenträgern erneut Umsatz und Gewinn gesteigert. Mit rund 7,6 Millionen verkauften Brillen 2014 stiegen die Konzernerlöse um sechs Prozent auf 1,23 Milliarden Euro. Der Jahresüberschuss erhöhte sich nach vorläufigen Zahlen auf 161 Millionen von 142 Millionen Euro im Vorjahr, wie das im MDax notierte Unternehmen mitteilte.

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Vom Gewinnanstieg sollen auch die Aktionäre profitieren: Vorgeschlagen wird eine Erhöhung der Dividende auf 1,60 Euro je Aktie, was ein Plus von 0,15 Euro je Aktie bedeutet. Damit kommt die Aktie auf eine Dividendenrendite von derzeit 2,7 Prozent. Die Anleger lässt das allerdings kalt: Die Fielmann-Aktie verbilligt sich im Tief um bis zu ein Prozent auf 60,08 Euro.

Wenig begeistert zeigten sich auch Analysten - und zwar von der vorgeschlagenen Deividendenerhöhung. Als "nicht ganz zufriedenstellend" bezeichnete Commerzbank-Analyst Georg Remshagen die Ausschüttung, Thomas Maul von der DZ Bank nannte sie schlicht "enttäuschend".

Das Unternehmen werde exzellent geführt, nur sei die Aktie "einfach zu teuer", findet Volker Bosse von Helvea-Baader. Mit einem KGV von 26,7 auf Basis der Gewinnschätzungen für 2016 handele sie um ein Viertel über dem historischen Durchschnitt. Aber eigentlich sieht Bosse die Zahlen sehr positiv: Die Ergebnisse von Fielmann hätten bewiesen, dass es sich um eine "großartige Aktien-Story" handele.

Jede zweite Brille in Deutschland von Fielmann verkauft

Auch für 2015 gibt sich Fielmann zuversichtlich und will seine Marktanteile ausbauen. Bereits jetzt wird jede zweite Brille in Deutschland von Fielmann verkauft. Nach früheren Angaben will das Unternehmen je 100.000 Einwohner eine Niederlassung betreiben - da fehlten zuletzt noch ungefähr 200. In Deutschland betreibt die Kette rund 580 Geschäfte, dazu 100 im Ausland. Es ist die größte Filialkette unter den bundesweit rund 12.000 augenoptischen Fachgeschäften, die insgesamt auf rund 5,2 Milliarden Euro Umsatz kommen.

Der Zentralverband der Augenoptiker befürchtet durch den Internetverkauf von Brillen und Kontaktlinsen einen schärfer werdenden Wettbewerb. 2013 wurden demnach 500.000 Brillen mit Sehstärke über das Internet gekauft. Fielmann ist bislang nicht in das Internetgeschäft eingestiegen, weil Firmengründer Günther Fielmann den persönlichen Service für unerlässlich hält. Ende 2014 beschäftigte die Optikerkette 16.732 Mitarbeiter, darunter sind rund 3000 Auszubildende. 2015 sollen rund 900 Auszubildende eingestellt werden.

Quelle: ntv.de, kst/dpa/rts

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