Wirtschaft

Mehr Nutzer, mehr Profit Facebook wächst überraschend stark

Das Online-Netzwerk Facebook gewinnt auf allen Baustellen hinzu: Umsatz, Gewinn und Nutzerzahlen ziehen deutlich an. Doch die Marktposition zu behaupten, hat einen hohen Preis - auch die Kosten steigen offenbar kräftig.

Der US-Konzern Facebook hat seinen Gewinn im vergangenen Jahr fast verdoppelt. Wie aus dem Bericht zum vierten Quartal hervorgeht, hat das Unternehmen 2014 ein Plus von 2,9 Milliarden Dollar (2,56 Milliarden Euro) erwirtschaftet. Der Jahresumsatz stieg den Angaben zufolge um 58 Prozent auf 12,5 Milliarden Dollar.

Facebook
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Höhere Werbeeinnahmen ließen auch im vierten Quartal die Kassen klingeln - der Nettogewinn stieg im Vergleich zum Vorjahr um 34 Prozent auf 701 Millionen Dollar (umgerechnet rund 620 Millionen Euro), wie Facebook nach Börsenschluss in New York mitteilte. Bereinigt lag der Ertrag bei 54 Cent je Aktie und damit 6 Cent über der Konsensschätzung der im Vorfeld befragten Analysten. Der Umsatz von Oktober bis Dezember betrug 3,9 Milliarden Dollar. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum entspricht das einem Zuwachs von 49 Prozent. Auch hier konnte Facebook die Erwartungen am Markt übertreffen.

"Unsere Gemeinschaft"

Die Zahl der Nutzer, die sich mindestens einmal im Monat bei Facebook einloggten, erhöhte sich auf 1,39 Milliarden. "Wir haben in 2014 viel geschafft", erklärte Firmengründer Mark Zuckerberg. "Unsere Gemeinschaft wächst weiter und wir machen Fortschritte dabei, die Welt zu vernetzen." Die Anzahl der täglich aktiven User, die für Facebook am wertvollsten sind, nahm um 18 Prozent auf 890 Millionen zu.

Facebook konnte seine Werbeerlöse im vergangenen Quartal nach eigenen Angaben auf mehr als drei Milliarden Dollar steigern. Der Anteil der Werbung auf mobilen Geräten betrug dabei 69 Prozent. Insgesamt bewies der Werbevermarkter mit seinen Zahlen aus dem vierten Quartal die Stärken seines riesigen sozialen Netzwerks im Geschäft mit mobiler Werbung.

Hohe Mobil-Quote

Bei den Werbeeinnahmen stieg der Anteil, der auf mobilen Geräten erzielt wurde, im vierten Quartal auf 69 Prozent von 66 Prozent im dritten Quartal und 53 Prozent im Vorjahreszeitraum. Die Verschiebung der Nutzerpräferenzen hin zu Smartphones, Phablets und Tablets gilt als einer der größten Technologietrends der Gegenwart.

Die Markterwartungen wurden zwar übertroffen. Doch die Aktie, die im letzten Jahr fast 40 Prozent gewonnen hat, reagierte nachbörslich kaum auf den Quartalsbericht. Der Kurs legte im nachbörslichen US-Handel um 0,5 Prozent auf 76,15 US-Dollar zu.

Erhobene Augenbrauen

Für Anleger gebe es ein Haar in der Zahlensuppe, hieß es aus New York, und zwar bei den steigenden Kosten. Von September bis Dezember stiegen die Aufwendungen um 87 Prozent auf 2,72 Milliarden Dollar an. Im Oktober hatte Facebook-Chef Zuckerberg bereits einen kräftigen Anstieg der Ausgaben angekündigt und Investoren damit verunsichert.

Facebook will künftig in großem Stil in Forschung und Entwicklung investieren, um seine Marktstellung zu behaupten. Der Konzern muss Lösungen finden, um Töchter wie den 3D-Brillenspezialisten Oculus VR oder Whatsapp profitabel zu machen. Eine mögliche Alternative bekommen Investoren bereits in der kommenden Woche präsentiert: Der unter anderem mit Facebook konkurrierende Kurznachrichtendienst Twitter legt seine Zahlen am 5. Februar vor.

Quelle: ntv.de, mmo/AFP/DJ/dpa

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